Pegida NRW startet deutschlandweiten Aufruf gegen Salafisten-Demo in Wuppertal
Die Stadt Wuppertal sieht einem „spannenden“ Samstag entgegen: Nächste Woche, am 14. März 2015 werden in Wuppertal zeitgleich Salafisten und Pegida demonstrieren.
„Solidarität mit muslimischen Gefangenen weltweit“ ist das Motto der Kundgebung, die offenbar vom islamistisch-salafistischen Prediger Ibrahim Abou-Nagie angemeldet wurde. Die Polizei erwartet bis zu 400 Teilnehmer. Außerdem werden die deutschen islamistischen Prediger Sven Lau und Pierre Vogel erwartet. Die beiden werden als einflussreiche Figuren der Konvertiten-Szene eingestuft und promoten ihre Ideologie meist an junge Menschen.
Pegida NRW hat eine Gegendemo angekündigt. Beide Gruppen wollen zeitgleich im Stadtteil Wuppertal-Elberfeld demonstrieren.
Pegida startete bundesweiten Aufruf
Die Organisatoren der Gegendemo, Pegida NRW, haben sich vorgenommen die „größte Pegida-Demo in den alten Bundesländern“ zu mobilisieren. Es werde „einen Spaziergang rund um die Demo“ geben, teilte das Anti-Islamisierungs-Bündnis auf seiner Facebook-Seite mit.
Die Aktion habe bereits jetzt Eigendynamik. Es gebe interessante Redneranfragen, hochschnellende Teilnehmerzusagen, unzählige Anfragen von Menschen, die noch nie auf einer PEGIDA-Demo waren. Deren Fragen zu den Themen Sicherheit und Verhaltensregeln wurden ausführlich auf Facebook beantwortet. Die Polizei rechnet in Wuppertal mit bis zu 800 Demonstranten. Pegida hofft, in den Tausenderbereich vorzustoßen und viele Familien mit Kindern versammeln zu können. „Gegen Parallelgesellschaften und Paralleljustiz!“ ist eine der Botschaften im Aufruf zur Demonstration.
„Scharia-Polizei“ patroullierte in Wuppertal
Die Scharia ist das islamische Recht, das von Salafisten ultrakonservativ ausgelegt wird. Im vergangenen Jahr hatte es in Wuppertal eine selbsternannte „Scharia-Polizei“ gegeben, die Jugendliche auf der Straße ansprach und versuchte, sie vom Alkoholkonsum, Besuch von Discotheken und Spielcasinos abzuhalten. Die Polizei verstärkte daraufhin ihre Präsenz in der Innenstadt, hatte aber kein juristische Handhabe, um gegen die Gruppe vorzugehen. Die Bevölkerung wurde gebeten, bei verdächtigen Beobachtungen die Polizei zu rufen. "Das Gewaltmonopol liegt ausschließlich beim Staat. Ein Auftreten, das einschüchtert, verunsichert oder provoziert, wird nicht geduldet", sagte Wuppertals Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher damals laut der Zeitung Zeit. Sie riet: "Wählen Sie 110, wenn Sie diesen Leuten begegnen." (rf)
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