PEGIDA und Medienmanipulation: Warum das Medientheater um Pegida das eigentliche Problem ist

Titelbild
Foto: Epoch Times
Von 7. Januar 2015

Pegida ist seit Wochen das Thema Nr. 1 in den deutschen Medien – und man fragt sich, warum es diese überproportionale Aufmerksamkeit bekommen konnte. Mehrfach wurden Verbindungen von Pegida zur rechtsextremen Szene behauptet, aber nie detailliert mit Fakten belegt.

In diesem Artikel sollen die Pegida-Macher von den Pegida-Demonstranten unterschieden werden, denn die Demonstranten sind eine sehr heterogene Gruppe und es gibt sicher bei jedem Demonstranten eine Teilmenge, bei der er mit den Pegida-Forderungen übereinstimmt, oder auch einen ganz anderen Grund, warum er sich mit Deutschlands meist beschimpfter Demo solidarisiert.

Momentan stellt sich die Lage wie folgt dar:

Die Pegida-Macher vertreten ein Positionspapier mit 19 Punkten, mit dem sie bei der letzten Demo 17.500 Menschen mobilisieren konnten. Dieses Positionspapier taucht in den großen Medien nicht auf – und wenn, dann nur, um in “Faktenchecks” widerlegt und zerpflückt zu werden, siehe Spiegel Online vom 12. Dezember.

Das Positionspapier fordert unter anderem Maßnahmen zur besseren Integration von Flüchtlingen und Asylbewerbern, sowie Maßnahmen gegen die Ausbreitung von islamistischem Extremismus in Deutschland.

Hinzu kommt: Die Pegida-Demo hat sich zu einer allgemeinen Bewegung gegen Verlogenheit in Politik und Medien entwickelt und ist zu einer Plattform für vielerlei Botschaften geworden, die mit keinem Wörtchen im Positionspapier der Pegida erwähnt werden. In der Demo laufen Menschen mit Transparenten, die “Keinen Krieg mit Russland” und eine “Abschaffung der GEZ” fordern, den Nato-Austritt Deutschlands und ein Ende von Bundeswehreinsätzen im Ausland – Forderungen also, die sich in direkter Opposition zur Regierungspolitik befinden.

Dieser Aspekt der Demo wird in den meisten Medienberichten völlig vernachlässigt und wenn, dann nur aufgegriffen, um die Demonstranten als verwirrte Mitläufer darzustellen.

Meinungsmache statt Faktenberichte

Das heißt: Es findet zum Thema Pegida eine “Berichterstattung” statt, die gar keine ist. Inhaltlich erfährt der Konsument der großen Medien nichts Präzises. Es wird gezielt desinformiert und verdreht. Und stets werden Meinungen statt Fakten präsentiert.

Weil dies in den vergangenen Wochen so dreist und offensichtlich stattfand, bekam die Pegida-Demo sogar noch mehr Zulauf. Die Story des verdeckten RTL-Reporters, der einen Demonstranten mimte, war ein vielsagendes Beispiel. Interessant auch: Pegida machte wegen Weihnachten und Silvester eine zweiwöchige Pause. Doch die Pegida-Schelte und der Propaganda-Beschuss in den großen Medien ging unvermindert weiter.

Den Hauptschaden, den die Mainstream-Medien anrichten, besteht jedoch in falscher Wortwahl: Aus Pegida, das namentlich ein “Anti-Islamisierungs”-Bündnis ist (“Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes”) wird verbal ein “Anti-Islam-Bündnis” gemacht, das offenbar gegen jede Form von Islam zu sein scheint, egal ob radikal oder liberal. Egal ob man nun aktiver Nachrichtenkonsument ist, oder ein uninteressierter Zeitgenosse, der Politik und Nachrichtengeschehen wenig Aufmerksamkeit schenkt, da immer wieder Pegida als “die Anti-Islam-Hetzer”, die “Islam-Hasser” und weitere aggressiv-benannte Unruhestifter verunglimpft werden, kreieren die Massenmedien aktiv die Idee, dass es in Deutschland ein erstarkendes Lager von Leuten gäbe, die am liebsten alle Muslime aus dem Land jagen würden, wenn man ihnen die Chance dazu gäbe. Oder alle Flüchtlinge, Asylsuchende und Mirgranten im Allgemeinen.

Diese Botschaft wird uns nun schon seit Wochen ins Gehirn gehämmert.

Praktisch jeder Artikel über Pegida beginnt mit diesen pauschalen Ettikettierungen. Und auch die Worte: “gegen Ausländer” und “fremdenfeindlich” im Zusammenhang mit den Pegida-Demos schüren Angst und Aggression: Bei arglosen deutschen Normalbürgern entsteht Empörung über die vermeintlich rechtsradikalen Massen, die sich in Dresden zu formieren scheinen. Und völlig verstört und nachhaltig misstrauisch dürften all jene Muslime und (vielleicht auch andere “Ausländer”) reagieren, die nicht wissen, dass es sich bei diesem medialen Exzessen gerade um ein sehr deutsches Phänomen handelt, das mit ihnen gar nicht direkt zu tun hat!

Denn das bloße Vorhandensein des Islams als Religion/Kultur/politische Ideologie wird hier gerade politisch ausgenutzt. Die Parteien versuchen aus der Pegida-Story für sich Profit zu schlagen, ihre Gegner niederzumachen, Stimmen zu fangen und gut dazustehen.

Wie weit wollen die Medien noch gehen?

Ein bemerkenswertes Phänomen seit der “Entdeckung” der Pegida-Demos (erst wurden sie nämlich komplett totgeschwiegen): Die Medien werden immer aggressiver in ihrem Ton. Ihre Unterstellungen den Pegida-Demonstranten gegenüber werden immer bizarrer. Jeder, der vor Ort in Dresden war, wird feststellen: Zwischen der Realität und dem Medientheater liegt ein riesiger Unterschied. Die Frage ist nur, wie es weitergeht? Wieviel mehr Durchgedrehtheit und Polemik werden sich Politiker und die Medien noch leisten können, ohne selbst in Erklärungsnot ob ihrer Tiraden zu geraten? Die Pegida-Demonstranten selbst werden friedlich bleiben, denn etwas anderes haben sie nicht vor. “Wir lassen uns nicht gegeneinander aufhetzen” stand am 15.12. auf einem Demo-Plakat.

Hier Live-Bericht von der Pegida-Demo vom 15.12. lesen!

Hier Live-Bericht von der Pegida-Demo vom 22.12. lesen!

Ist der Medienzirkus das Ziel?

Die Pegida-Macher reden nicht mit der Politik, nicht mit der deutschen Presse und gingen auch nicht in die Talkshow von Günter Jauch – obwohl sie eingeladen waren. (Von Seiten der Macher verständlich. Lutz Bachmann und Co. haben nicht das rhetorische Knowhow um in einer dieser Runden nicht völlig zerpflückt und an die Wand geredet zu werden. Also kein Wunder, dass sie nicht hingehen.) Gleichzeitig will die Politik nicht mit ihnen reden. “Ein entsprechendes Gesprächsangebot haben wir nie bekommen” so Pegida-Gründer Lutz Bachmann auf der letzten Demo am 22.12.

Das ganze ist eine Patt-Situation. Es geht nicht vorwärts und nicht rückwärts. Die Pegida-Macher treten zwar mit politischen Forderung an, das heißt, sie wollen anscheinend, dass etwas passiert. Andererseits tun sie keinen Schritt auf die Politik zu. Die Politik schließlich sagt beharrlich, Pegida hätte unrecht und sei kein Gesprächspartner. Wie viele Wochen soll das noch so gehen? Durch diese Patt-Situation wächst aktuell noch die Glaubwürdigkeit von Pegida, während die Politik dramatisch an Glaubwürdigkeit einbüßt. Irgendwann könnte jedoch der Zenit erreicht sein und die Anhänger enttäuscht sein, wenn sich nichts tut.

Gut möglich, dass es das von der Politik angestrebte Ziel ist, die Sache einfach auszusitzen. 17.500 unzufriedene Bürger mit unterschiedlichsten Anliegen, das ist kein Pappenstiel. Aber warum schimpft man dann auf sie ein, anstatt ihre Sorgen ernst zu nehmen? Das gibt den Demonstranten nur noch mehr Berechtigung zur Kritik.

Warum schüren Medien Hass, statt aufzuklären?

Fazit: Vielleicht ist das Ziel des ganzen Pegida-Theaters ja, die Gesellschaft zu verunsichern und in ein nebulöses “wir” und “die” von Pegida-Befürwortern und -Gegnern zu spalten.

Denn Politik und Medien zeigen gerade wieder einmal wie tief sie ineinander verflochten sind, und sie verhalten sich gerade überhaupt nicht deeskalierend – im Gegenteil. Die Art, wie Angela Merkels Neujahrsansprache das Thema behandelte, war geradezu propagandistisch:

Da spricht sie zuerst von der Terrorgefahr durch den “Islamischen Staat” (“Diese Terrororganisation wütet ganz besonders in Syrien und im Nordirak, aber sie bedroht auch unsere Werte zu Hause.”).

Wenige Sätze später, warnt sie vor dem Besuch von Pegida-Demonstrationen. (“Heute rufen manche montags wieder „Wir sind das Volk“. Aber tatsächlich meinen sie: Ihr gehört nicht dazu – wegen Eurer Hautfarbe oder Eurer Religion. Deshalb sage ich allen, die auf solche Demonstrationen gehen: Folgen Sie denen nicht, die dazu aufrufen! Denn zu oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja, sogar Hass in deren Herzen!“).

Was sie uns damit wohl sagen will? “Es klingt wie ‚teile und herrsche’” kommentierte ein Internetnutzer. Allerdings wurde mit der Formulierung “Vorurteile, Kälte und Hass” perfekt auf den Punkt gebracht, wie Politik und Medien derzeit mit den Tausenden Dresdnern umgehen, die sich in den vergangenen Wochen bei den Pegida-Demos versammelten.

Dass ein Bundeskanzler/ eine Kanzlerin ihre Bürger davor warnt, von seinem Demonstrationsrecht gebrauch zu machen, um sich oppositionell zu betätigen, ist ein starkes Stück und spricht nicht unbedingt für die Verlässlichkeit unserer Demokratie. Das ist weiteres Wasser auf die Mühlen der Pegida-Demonstranten – und hat eigentlich nichts mit der Ausgangsforderung von Pegida zu tun.

Wenn man aber Frieden haben wollte, würde man dann nicht das Gespräch mit den Pegida-Vertretern suchen? Würde man dann nicht Deutschlands Muslimen sagen: “Bitte nicht zu ernst nehmen, das ist ein deutsches Problem und hat nichts mit Euch zu tun …” ?

Der Ex-Chef des CIA, Michael Hayden, hat 2008 prognostiziert, dass Teile Deutschland bis zum Jahr 2020 unregierbar seien, wegen Enklaven in Großstädten, die wie rechtsfreie Räume von radikalen Muslimen verteidigt werden würden. Klingt, als ob das ein Plan wäre.

Vielleicht ist Pegida und die Medienreaktion darauf ja auch ein Event, das von Geheimdiensten eingefädelt wurde, um uns einem solchen Bürgerkrieg näherzubringen? Unter diesem Gesichtspunkt sollte man die Berichterstattung, die Reden der Politik umso genauer betrachten und dem ganzen gegensteuern. Mit offenen Augen und Herzen.



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion