Gegen das „Pegida-Image“: Jetzt sollen Dresdens Taxifahrer Englisch lernen!
Wie werden wir das Pegida-Image los? Diese Frage beschäftigt derzeit Dresdens Kommunalpolitiker. Mit einer Sprach- und Charme-Offensive soll der vermutete Rufschaden behoben werden, der verursacht worden sei durch die allmontäglichen Demonstrationen der „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. Die Pegida-Bewegung ist seit Oktober 2014 in Dresden aktiv und umstritten. Sie fordert unter anderem die sofortige Ausweisung straffällig gewordener Asylbewerber und eine qualitative, anstelle einer ungeregelten, quantitativen Einwanderungspolitik.
Asylbewerber sollen schnell in Jobs
Der amtierende Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) möchte Dresden deshalb zum deutschen „Vorzeigestandort“ integrativer Flüchtlingspolitik machen. Bestrebungen gibt es bereits. Die Stadt wirbt derzeit bei Unternehmen dafür, Sprachkurse für Asylbewerber anzubieten, denn diese sprechen meist weder Deutsch noch Englisch, berichtet Oiger, ein Nachrichtenblog mit Schwerpunkt auf Wirtschaft und Forschung in Sachsen.
Die Rathaus-Behörden sind bereits dabei, Datenbanken über die Qualifikationen der in Dresden lebenden Asylbewerber aufzubauen. Sobald sie der deutschen Sprache mächtig sind, sollen sie in Jobs vermittelt werden. Insgesamt 300 öffentlich geförderte Arbeitsbeschäftigungen für Flüchtlinge sollen bis einschließlich 2016 geschaffen werden, so Hilbert. Dies solle „Pilotwirkung in ganz Deutschland“ haben.
Taxifahrer sollen Englisch lernen
Rückenwind bekommt der OB vom Co-Direktor des Max-Planck-Instituts. Professor Wieland Huttner vom Instituts-Verbund „dresden concept“ schlägt vor, dass alle Dresdner künftig mehr Fremdsprachen lernen sollten und auch Straßen und Haltestellen der Stadt in Englisch ausgeschildert werden, um dem Ort ein internationaleres Image zu geben. Huttner geht sogar so weit, die „komplette Zweisprachigkeit“ in Deutsch und Englisch des öffentlichen Lebens in Dresden vorzuschlagen. „Wir müssen die Dresdner Bevölkerung an die Zweisprachigkeit gewöhnen“. Damit werde auch fremdenfeindlichen Tendenzen der Boden entzogen, zitierte ihn der Blog Oiger.
Dresdens Taxi-Fahrer sollten mit gutem Beispiel vorangehen und schon mal Vokabeln pauken oder einen Audio-Sprachkurs einlegen, während sie auf Fahrgäste warten, schlägt Huttner vor. (Darüber berichtete sogar die Bild, die flugs eine Umfage zum Thema durchführte. Der Dresdner Taxi-Unternehmer Henry Roßberg, meinte dazu, „die Hälfte“ der von ihm beschäftigen 1000 Taxifahrer „spricht bereits Englisch.“)
Man nennt es nicht Zwang, sondern „positiven Druck“
Der OB will seine Bürger ja nicht direkt zwingen, weltoffen und englischsprachig zu werden, hält Huttners Ansinnen aber prinzipiell für richtig: „Ein gewisser ‚positiver Druck‘, zum Beispiel auf Taxigenossenschaften oder die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), sei von städtischer Seite durchaus denkbar und habe schon in der Vergangenheit zu Effekten geführt. So würden inzwischen wichtige DVB-Haltestellen bereits englisch in den Bahnen angesagt bzw. ausgeschildert“, schrieb Oiger dazu.
Dass Dresdens Ruf durch Pegida national wie international Schaden genommen habe, ist für Hilbert zweifelsfrei klar. „Da ärgere ich mich natürlich tierisch darüber”, wurde er von Oiger zitiert.
200.000 Euro für Image Kampagne
Hilbert ist gerade dabei, zusammen mit der Chefin des Stadtmarketings Dresden, Bettina Bunge, je 100.000 Euro in eine weitere Auflage der PR-Kampagne „Exzellenzstadt Dresden“ zu investieren. Seit 2013 läuft die Kampagne bereits, die Dresden als Standort exzellenter Forschung und Hochtechnologie-Wirtschaft darstellt, indem sie nationale und internationale Journalisten mit Erfolgsgeschichten aus Dresden versorgt. (rf)
Quelle: Computer-Oiger.de
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion