Paul-Ehrlich-Institut: Derzeit kein direkter Hinweis auf Impfstoff-Mängel bei Virusvariante
Das Paul-Ehrlich-Institut sieht derzeit keinen direkten Hinweis darauf, dass die Wirksamkeit der bisherigen Corona-Impfstoffe gegenüber der in Großbritannien verbreiteten Virusvariante beeinträchtigt sein könnte. Die für den Immunschutz relevanten Erkennungsstellen des sogenannten Spike-Proteins seien von der Virusmutation wenig betroffen, teilte das bundeseigene Institut am Mittwoch mit. Die schützende Immunantwort richte sich gegen mehrere Bereiche dieses S-Proteins.
Die im Fokus stehende Virusvariante unterscheidet sich insbesondere durch eine Mutation mit dem Namen N501Y an diesem Spike-Protein von Sars-CoV-2. Mit dieser stachelartigen Struktur an seiner Oberfläche heftet sich das Virus an menschliche Zellen, um dann in sie einzudringen.
PET: Experimente werden zwei bis drei Wochen benötigen
Das Paul-Ehrlich-Institut werde untersuchen, ob der durch Impfung erzeugte Immunschutz auch die neue Virusvariante neutralisieren könne. „Für die entsprechenden Experimente werden zwei bis drei Wochen benötigt“, teilte das für die Impfstoffzulassung in Deutschland zuständige Institut mit. Es wies zudem darauf hin, dass eine zügige Umstellung auf neue Virusvarianten möglich sei.
Die Impfungen mit dem Corona-Vakzin des Mainzer Unternehmens Biontech sollen in Deutschland und dem Rest der EU am 27. Dezember beginnen. Derzeit sorgt in Europa eine Variante des neuartigen Coronavirus für Besorgnis, das sich in London und Südengland ausgebreitet hat und nach Angaben der britischen Regierung bis zu 70 Prozent ansteckender ist. (afp)
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