Patientenschützer warnen vor Vereinsamung: „Für Pflegebedürftige werden die Beschlüsse wenig bringen“

Titelbild
Seniorin im RollstuhlFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. Dezember 2020

Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, hat die Beschlüsse von Bund und Ländern zum Schutz der Pflegeheime vor Corona-Infektionen scharf kritisiert. „Wenn jetzt Angehörige für die Schnelltests selbst sorgen müssen, wird das die Vereinsamung der Heimbewohner zementieren. Praktisch kommt das einem Betretungsverbot gleich“, sagte Brysch dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Zum Hintergrund: Wer in einem Gebiet mit erhöhten Infektionswerten Angehörige in einem Pflegeheim besuchen möchte, muss nach dem Beschluss von Bund und Ländern einen negativen Corona-Test nachweisen. Der am Sonntag (13. Dezember) gefasste Beschluss von Bund und Ländern sieht nur eine „Übernahme der Kosten“ für Antigen-Schnelltests vor.

Für Menschen, die nicht im Gesundheitsbereich arbeiten, sind diese aber nicht so einfach zu organisieren. Brysch verwies zudem darauf, dass die Kostenübernahme der Tests bereits seit dem 15. Oktober per Verordnung festgeschrieben sei.

Grundsätzlich sagte Brysch zu den Entscheidungen von Bund und Ländern für Alten- und Pfegeheime: „Für Pflegebedürftige und Schwerstkranke werden die Beschlüsse der Regierungschefs von Bund und Ländern wenig bringen.“

Obwohl allein 900.000 Pflegeheimbewohner oft seit zehn Monaten im Lockdown lebten, übernehme der Staat weiterhin keine Verantwortung für ihren Schutz. Der Beschluss von Bund und Ländern sieht zudem vor, dass Pflegepersonal künftig mehrmals pro Woche getestet werden müsse.

Gleiches soll für mobile Pflegedienste gelten. Brysch sieht allerdings Probleme in der praktischen Umsetzung. „Wie das ohne zusätzliches Personal funktionieren soll, dazu gibt es nichts Konkretes in den Regelungen.“ (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion