Patientenschützer fordern verbindliche Kriterien für Infektionsschutz in Kliniken

Wegen viel zu vielen Leerbetten drohen den Kliniken bundesweit Ausgaben von mehr als 20 Milliarden Euro, kritisieren Patientenschützer. Auch der Infektionsschutz steht in der Kritik.
Titelbild
Das Robert-Bosch-Hospital in Stuttgart, 31. März 2020.Foto: THOMAS KIENZLE/AFP via Getty Images
Epoch Times3. Mai 2020

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat verbindliche Kriterien für den Infektionsschutz in den Krankenhäusern gefordert. In der Corona-Epidemie wollen sich besonders alte und kranke Menschen „darauf verlassen können, dass der Infektionsschutz steht“, sagte Vorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur AFP am Sonntag. In den von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgelegten Empfehlungen stehe bislang dazu aber nichts Konkretes.

Wegen leerer Betten und ausgefallener Therapien drohten den Krankenhäusern zudem Ausgaben von mehr als 20 Milliarden Euro, warnte Brysch. Die viel zu vielen Leerbetten machten alle bisherigen Planungen zunichte. „So kann das Vertrauen der Patienten kaum zurückgewonnen werden“, kritisierte der Patientenschützer.

Seit Mitte März haben die Kliniken bundesweit unter anderem alle medizinisch nicht zwingend notwendigen planbaren Operationen verschoben, um für die Behandlung von Corona-Patienten vorbereitet zu sein. Inzwischen treibt Spahn die schrittweise Rückkehr zum Normalbetrieb voran.

Die Kliniken bekommen durch das vom Bundestag bereits beschlossene Covid-19-Krankenhausentlastungsgesetz wegen der Umstellungen in der Corona-Krise eine finanzielle Planungssicherheit im Umfang von rund 8,5 Milliarden Euro. Für jedes zusätzliche Intensivbett mit Beatmungsmöglichkeit erhalten Kliniken darüber hinaus 50.000 Euro aus der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds. Der tatsächliche Mehrbedarf dürfte aber erst später feststehen. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion