Parteienforscher: AfD könnte Volkspartei werden

Die AfD sei noch eine sehr junge Partei, die womöglich noch "einige innere Klärungsprozesse" hinter sich bringen müsse, meint der Politikwissenschaftler Patzelt.
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Alternative für Deutschland (AfD)Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times14. März 2016

Nach Einschätzung des Dresdner Politikwissenschaftlers Werner Patzelt könnte die Alternative für Deutschland (AfD) nach ihrem Triumph bei den Landtagswahlen unter bestimmten Voraussetzungen zu einer Volkspartei werden.

"Sarkastisch müsste man sagen: An einem Wahlabend, an dem die SPD weithin als Volkspartei gilt, ist die AfD, die wesentlich mehr Stimmen gewonnen hat, erst recht eine Volkspartei. Allerdings ist die AfD noch keine stabile politische Kraft", sagte Patzelt im Interview mit dem "Handelsblatt".

Sie sei noch eine sehr junge Partei, die womöglich noch "einige innere Klärungsprozesse" hinter sich bringen müsse. Und sie habe noch kein Parteiprogramm. "Kurzum: Die AfD könnte zur Volkspartei werden, wenn sie sich nach innen wie nach außen dauerhaft stabilisiert."

Patzelt nannte drei weitere Bedingungen für eine dauerhafte Etablierung der AfD. "Erstens: Die Einwanderung kommt nicht zum Ende, und die Integrationsprobleme erweisen sich als sehr schwierig." Eine weitere "Stellschraube" sei die Frage, "ob die CDU wieder anfängt nach rechts zu integrieren oder ob die CDU den rechten Rand sich selbst überlässt".

Wenn die CDU AfD-Wähler weiter ausgrenze, dann blieben die bei der AfD. Die dritte Stellschraube betreffe die AfD selbst. Sie müsse dafür zu sorgen, "dass rechtsradikale und unberechenbare Mitglieder in der Partei keine herausragenden Funktionen erhalten", sagte Patzelt. "Sie sollte sich vielmehr von Rechtsradikalen trennen. Und das Spitzenpersonal sollte gemäßigt auftreten und keine Skandale anzetteln", fügte er hinzu. "Wenn das gelingt, dann kann die AfD sich stabilisieren, andernfalls geht es mit ihr den Bach runter."

(dts Nachrichtenagentur)



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