Papst: «Der Glaube ist einfach»

Göttliche Schöpfung nicht anzweifeln
Titelbild
Benedict XVI. auf dem Islinger Feld in Regensburg. (AP Photo/Michael Probst)
Epoch Times12. September 2006

Regensburg – Papst Benedikt XVI. hat sich gegen Versuche einer wissenschaftlichen Widerlegung der göttlichen Schöpfung gewandt. «Der Glaube ist einfach», erklärte er am Dienstag bei einer Messe auf dem Islinger Feld nahe Regensburg. «Die Sache mit dem Menschen geht nicht auf ohne Gott, und die Sache mit der Welt, dem ganzen weiten Universum, geht nicht auf ohne ihn», sagte er weiter.

Seit der Aufklärung arbeite wenigstens ein Teil der Wissenschaft emsig daran, eine Welterklärung zu finden, in der Gott überflüssig werde, sagte der Papst. Das funktioniere jedoch nicht. Für das Christentum sei der Glaube an die göttliche Schöpfung ganz elementar.

In seiner Predigt ermutigte das Kirchenoberhaupt die Gläubigen außerdem zu verantwortungsvollem Handeln. «Wir dürfen unser Leben nicht verschleudern, nicht missbrauchen, nicht für uns selber nehmen; Unrecht darf uns nicht gleichgültig lassen, wir dürfen nicht seine Mitläufer oder sogar Mittäter werden», appellierte er.

Nach Schätzungen der Polizei kamen 220.000 bis 250.000 Besucher auf das Islinger Feld, sagte der bayerische Innenminister Günther Beckstein. Vorher war die Zahl der erwarteten Pilger auf 300.000 und mehr geschätzt worden. Der Generalvikar des Bistums Regensburg, Michael Fuchs, sagte, die Organisatoren hätten mit «250.000 plusminus» gerechnet. «Ich bin sehr zufrieden. Die Viertelmillion war wirklich da. Wir haben sie gehört und gesehen.»

Knapp 4.300 Polizisten sicherten die Veranstaltung, an der auch Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) sowie zahlreiche kirchliche Würdenträger teilnahmen – darunter der Bruder des Papstes, Georg Ratzinger. Das musikalische Programm bestritten unter anderem die Regensburger Domspatzen – jener Chor, den der Papst-Bruder 30 Jahre lang geleitet hatte.

Ökumenische Vesper am Abend

Am Nachmittag stand eine Begegnung mit Wissenschaftlern in der Regensburger Universität auf dem Programm, an der Joseph Ratzinger lange als Theologieprofessor gelehrt hatte. Mit Spannung erwartet wurde eine ökumenische Vesper am Abend, wo der Papst mit Vertretern der jüdischen Gemeinde, dem orthodoxen Metropoliten Augoustinos und dem evangelischen Landesbischof Johannes Friedrich zusammentreffen wollte. Dabei wollte Friedrich nach Aussage des evangelischen Regionalbischofs von Regensburg, Hans-Martin Weiss, auch das umstrittene Thema eines gemeinsamen Abendmahls für konfessionsverschiedene Ehepartner ansprechen.

Das Bistum Regensburg ist die vierte Station des Bayern-Besuches von Benedikt XVI. Zuvor war er in München, dem Wallfahrtsort Altötting und seinem Geburtsort Marktl am Inn. Am (morgigen) Mittwoch steht ein Besuch in seinem Privathaus in Pentling am Stadtrand von Regensburg auf dem Programm. Am Donnerstag besucht das Kirchenoberhaupt Freising, bevor es anschließend vom Flughafen München zurück nach Rom fliegt.

(AP/jel)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion