„Der stärkere Einbezug der Wissenschaft wird meine Arbeit prägen“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat eine stärkere Rolle der Wissenschaft für das Corona-Krisenmanagement angekündigt. „Politik in der Pandemie braucht wissenschaftliche Beratung“, sagte Lauterbach der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Dienstag). „Der stärkere Einbezug der Wissenschaft wird meine Arbeit prägen.“
Lauterbach kommt am Dienstag zum ersten Mal mit dem neuen Expertenrat der Bundesregierung zusammen. Dem Gremium gehören Politiker, Mediziner und Wissenschaftler an. „Der Austausch mit den früheren Kolleginnen und Kollegen wird Basis meines Krisenmanagements und der gesamten Bundesregierung sein“, sagte der Gesundheitsexperte Lauterbach.
„Um politisch entscheidungsfähig zu sein, werden wir unter anderem darüber diskutieren, wie gefährlich die neue Omikron-Variante ist, wie stark Boostern hilft und wie wir die aktuelle Welle weiter brechen“, sagte der Gesundheitsminister weiter.
„Es ist gut, dass im neuen Expertengremium der medizinische Sachverstand deutlich stärker vertreten ist“, sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen. Er forderte mit Blick auf die erste Sitzung des Expertenrates mehr Unterstützung für die Arztpraxen beim Impfen. „Ich erwarte, dass die Belange der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen nicht nur Gehör finden, sondern auch in den Empfehlungen berücksichtigt werden“, sagte Gassen der „Rheinischen Post“.
Kinderärzte beklagen schlechte Organisation von Corona-Impfkampagne für Kinder
Indes hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) die Organisation der Corona-Impfkampagne für Kinder ab fünf Jahren scharf kritisiert. „Die niedergelassenen Kinder- und Jugendärzte erhalten erst am 10. Januar wieder neuen Impfstoff. Dabei könnten wir bereits in der Woche davor schon mit der zweiten Dosis beginnen“, sagte der Sprecher des BVKJ Nordrhein, Axel Gerschlauer, der Düsseldorfer „Rheinischen Post“.
„Durch schlechte Organisation werden ausgerechnet Kinder- und Jugendärzte benachteiligt, die sich besonders um vorerkrankte Kinder kümmern sollen“, sagte Gerschlauer weiter. Zugleich sei der Andrang groß: „Fast alle Eltern sprechen mich darauf an“, sagte der Kinderarzt. „Durch Omikron ist die Verunsicherung noch größer geworden.“
Das gleiche schlechte Bild biete sich beim Impfstoff für Kinder ab zwölf Jahren: „Die Lieferungen sind weiterhin ein Lotteriespiel. Es ist stets eine Überraschung, wie viel man bekommt“, sagte der BVKJ-Sprecher der „Rheinischen Post“. Er forderte, den Impfstoff von Biontech den Jüngeren zu überlassen, „weil Moderna erst ab 30 Jahren geimpft werden darf. Da ist Solidarität der Großen schon sinnvoll.“ (dpa/dts/afp)
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