Pakete und Post: Zwei-Tage-Warnstreik für mehr Lohn und Urlaub

Heute wird erneut in Paketzentren, der Briefzustellung und in Post-Niederlassungen gestreikt. Die Gewerkschaft ver.di will sieben Prozent höhere Löhne. Die Mittelstandsunion fordert bei kritischen Infrastrukturen: erst Schlichtung, dann Streik.
Die Warnstreiks bei der Post gehen zwei weitere Tage weiter.
Die Warnstreiks bei der Post gehen zwei weitere Tage weiter.Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Epoch Times28. Februar 2025

Die Gewerkschaft ver.di setzt die Warnstreiks bei der Deutschen Post auch am Freitag und Samstag fort. Bundesweit sind Beschäftigte in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung an ausgewählten Standorten sowie in Service-Niederlassungen zu vorübergehenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie ver.di mitteilte.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch hatte ver.di bereits bundesweit die Beschäftigten in den Paketzentren zu Warnstreiks aufgerufen, während am Donnerstag Beschäftigte in der Zustellung und in Service-Niederlassungen im Ausstand waren.

Gewerkschaft will 7 Prozent mehr Lohn

Die Gewerkschaft fordert sieben Prozent höhere Entgelte in einem zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für rund 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde.

Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent.

Außerdem macht sich ver.di für drei Extra-Urlaubstage stark, um der gestiegenen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Wer ver.di-Mitglied ist, soll sogar vier bekommen.

Die Post wiederum bietet nur einen Extra-Urlaubstag für die Beschäftigten an, die weniger als 30 Urlaubstage im Jahr haben – also circa zwei Drittel der Belegschaft.

Die drei bisherigen Verhandlungsrunden brachten kein Ergebnis, für Montag ist die vierte Runde geplant. Schon in den vergangenen Wochen hatte ver.di immer wieder zu Warnstreiks in den unterschiedlichen Bereichen aufgerufen, ob im Paket- oder Briefbereich. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen.

Mittelstandsunion fordert „klarere“ Regeln bei Streiks

Die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT), Gitta Connemann (CDU), hat angesichts der derzeitigen Warnstreiks der Gewerkschaft Anpassungen beim Streikrecht gefordert.

„Aus Sicht der MIT braucht es klarere Regeln für Streiks bei kritischen Infrastrukturen“, Connemann der „Rheinischen Post“. Flughäfen und Bahnen seien für Millionen Pendler „unverzichtbar“. „Sie werden durch die Streikenden in Haftung genommen.“

Konkret fordert die CDU-Politikerin bestimmte Regeln vor Streiks in Branchen der sogenannten kritischen Infrastruktur. In diesen Bereichen sollte es vor Streiks „immer eine Schlichtung“ geben.

„In kritischer Infrastruktur sollte Streik nicht das erste, sondern das letzte Mittel sein“, betonte Connemann. Auch einen „Notdienst“ sollte es demnach immer geben.

Das ist nur fair gegenüber den Bürgern und Betrieben, die nichts mit diesem Arbeitskampf zu tun haben.“

Am zweitgrößten deutschen Flughafen München war am Donnerstag wegen eines zweitägigen Warnstreiks der Gewerkschaft ein Großteil der geplanten Flüge ausgefallen. Der Streik dauert auch noch den ganzen Freitag. München ist nach Frankfurt am Main der zweitgrößte deutsche Flughafen und ein wichtiges internationales Drehkreuz.

Parallel bestreikt ver.di seit Donnerstagnacht auch den Flughafen Hamburg. Der Ausstand dort dauert ebenfalls 48 Stunden bis Freitagnacht. (dpa/afp/red)



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