Pädokriminelle Netzwerke massiv zugenommen – Reul: „Pornografie in unserer Gesellschaft ja inzwischen fast salonfähig“
Die Zahl der bekannt gewordenen Fälle von Kindesmissbrauch ist im vergangenen Jahr in Nordrhein-Westfalen um 15,8 Prozent gestiegen. „Unsere Kreispolizeibehörden haben 2.805 neue Verfahren registriert. 2018 waren es noch 2.422“, sagte Landesinnenminister Herbert Reul (CDU) dem „Westfalen-Blatt“.
Noch stärker war die Zunahme bei Erwerb, Besitz und Verbreitung sogenannter Kinderpornografie. Hier gab es eine Steigerung von 67,1 Prozent – von 1.411 Fällen im Jahr 2018 auf 2.359 Ermittlungsverfahren im vergangenen Jahr.
Experten nennen für diese massive Zunahme zwei Gründe: Zum einen müssen seit 2012 in den USA Internetprovider, E-Mail-Anbieter und Datenhoster alle grafischen Inhalte, die im Netz verschickt werden, automatisiert nach Kinderpornografie filtern. Deshalb erhalten die deutschen Behörden aus den USA immer mehr Hinweise auf Täter in Deutschland.
Zum zweiten steigt die Kripo in Nordrhein-Westfalen seit 2019 laut Innenministerium tiefer in die Ermittlungen ein und sucht bei Verdächtigen zunehmend nach Querverbindungen zu anderen Pädokriminellen. Auch das erhöht die Fallzahlen in Sachen Kinderpornografie.
„Dass es 2019 deutlich mehr Anzeigen beim Kindesmissbrauch gab, mag auch daran liegen, dass der Fall Lügde viele Menschen sensibilisiert hat, die heute eher mit einem Verdacht zur Polizei gehen“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Zudem schlagen sich in der Kriminalstatistik 2019 auch die Missbrauchsfälle aus dem Lügde-Verfahren nieder – auch wenn die Anzeige, die den Fall ins Rollen brachte, bereits 2018 erstattet worden war.
Missbrauchsfall in Bergisch-Gladbach
„Lügde war ja ein Campingplatz, das war räumlich relativ überschaubar. Der Fall Bergisch Gladbach zeigt uns jetzt, das so etwas auch noch ganz andere Dimensionen haben kann“, sagte Reul laut „Westfalen-Blatt“. Bislang habe die Ermittlungskommission in Köln bisher 20 Tatverdächtige und 18 Opfer aus Nordrhein-Westfalen identifiziert. In Untersuchungshaft befinden sich acht Verdächtige. Zudem gäbe es weitere Tatverdächtige und Opfer in anderen Bundesländern und inzwischen sogar auch im europäischen Ausland.
Dabei hatte alles mit einem Handy angefangen, den die Polizisten dem Verdächtigen abgenommen hatten. Reul sagte: „Ich habe von der Polizei gelernt, dass diese Typen die Sauereien auf dem Handy oder dem Tablet bei sich haben. Die wollen diesen Schmutz jederzeit sehen können.“
Aufgrund der guten Vernetzung können die Ermittler nun gleichzeitig an dem Fall arbeiten, denn alle Fotos und Videos sind auf einem Zentralrechner gespeichert. Auch Bilderkennungssoftware sei im Einsatz. „Die funktioniert noch nicht fehlerfrei, aber es ist ein Anfang“, so Reul.
Auf die Frage, ob der Begriff Kinderpornografie angemessen sei, antwortete der Innenminister:
Das klingt so verharmlosend, weil Pornografie in unserer Gesellschaft ja inzwischen fast salonfähig ist. Für mich ist das Kindesmissbrauch, auch wenn das juristisch natürlich etwas anderes ist.“
Auch Reul hat sich Kinderpornos angeschaut, trotz der Warnung der Beamten. Als Innenminister habe man nicht nur angenehme Termine, erklärte er. Reul wollte wissen, was die Kinderpornografie-Auswerter im LKA machen.
„Ich habe dann ein Jahr später auch den ganzen Landtags-Innenausschuss ins LKA geschleppt. Die waren alle betroffen, und einige sind zwischendurch auch rausgegangen“, sagte Reul.
Seelsorger für Polizisten
Der Fall Lügde habe allerdings auf der anderen Seite gezeigt, was die Auswertung von Kinderpornografie-Material mit den Ermittlern machen könne. „Wie lange darf man das einem zumuten?“, fragte sich Reul in diesem Zusammenhang. Er ist dankbar, dass den Ermittlern einem Psychosozialen Dienst auch „super Seelsorger“ zur Verfügung stehen.
Gern würde er noch mehr Polizisten für Supervisionsaufgaben einsetzen, „aber ich habe keine frei“. Betreuung ist aber nicht nur bei Kinderpornografie nötig. Auch im Dienst verletzte Polizisten hätten Reul davon berichtet, „wie sie von Pontius zu Pilatus geschickt wurden“. Da gäbe es ein „Riesenverbesserungspotential“.
Polizei auf Fehlersuche
Im polizeieigenen Intranet hat Reul einen eigenen Blog, über den er sich mit den Beamten ganz direkt austauscht. Auch Regionalkonferenzen gab es viele Gespräche, in denen die Polizisten Reul „ihr Herz ausschütten“ konnten. „Das war hochinteressant. Hochinteressant“, betonte Reul.
Wenn es Dinge gäbe, die schieflaufen, dann will Reul unterrichtet werden. So werden in NRW noch mehr Rechtsextremisten und Reichsbürger vermutet. Dann dürften die Kollegen aus der Dienstgruppe eben nicht darüber hinwegsehen.
Sie sollten sagen: „Das geht so nicht! Und dann dem Chef Bescheid gibt. Das hat mit Petzen nichts zu tun, das nennt man Fehlerkultur.“ Vor allem jungen Beamten müsste das vermittelt werden. (dts/afp/sua)
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