Osterspaziergang und Sommerurlaub: Kann man wieder reisen?
Wenn man Jochen Szech, Präsident der bundesweiten Allianz Selbständiger Reiseunternehmen (asr) glaubt, ist Reisen wieder möglich. Ihm zufolge schaffe es das Auswärtige Amt nicht, seine Risiko-Einstufungen aktuell zu halten. Wer sich für einen Urlaub interessiert, sollte sich daher eher an ein Reisebüro wenden. Dort lägen jeweils die neuesten Informationen zu den Corona-Maßnahmen in Urlaubsorten vor.
Reisebüros kennen die Situation vor Ort teilweise besser als das Auswärtige Amt
Jochen Szech verweist darauf, dass COVID-19 nicht wieder verschwinden würde, daher werde man lernen müssen, mit dem Virus zu leben. „Hier sollten wir nicht auf Ideen und Perspektiven seitens der Politik warten, denn daran wird es leider noch länger fehlen.“
Auch wenn beim Bund-Länder-Treffen keine Lockerungen für die Reisebranche beschlossen wurden – was die Branche kritisiert – sind Reisen zu vielen Zielen weltweit möglich.
Aktuell habe Mallorca eine Sieben-Tage-Inzidenz von 32. Damit sei dort die Ansteckungsgefahr deutlich geringer als in fast allen Teilen Deutschlands. Dennoch werde Mallorca unnötigerweise noch als Risikogebiet geführt, erklärt Winfried Schulze, Vorstand in der Allianz.
Daher empfiehlt er, sich eher an Reisebüros zu wenden, um die eventuellen Einschränkungen und die lokalen Regeln, Umbuchungen oder Stornierungen zu erfahren. Seine Devise lautet besser „heute als morgen buchen“, damit es zu keinen Engpässen bei Flügen und in Hotels kommt.
Viele Airlines hätten Flugzeuge im letzten Jahr stillgelegt, die einiges an Vorlauf benötigen, um wieder startklar zu werden.
Muss man nach einer Reise in Quarantäne?
Entscheidend sei nicht, wohin gereist, sondern wie gereist werde. Bei organisierten Reisen von Veranstaltern, Reisebüros und Busunternehmen traten laut RKI sehr viel weniger Infektionen auf als bei Verwandtenbesuchen und unorganisierten Reisen ins Ausland. Es kämen umfassende Hygienekonzepte und Test-Strategien zum Einsatz.
Ob man nach einer Reise in Quarantäne muss, hängt vom jeweiligen Gebiet ab. Die Touristikbranche bemühe sich im Zusammenwirken mit der Politik, „egal, ob die Risikogebiete zurecht als solche eingestuft sind oder fälschlicherweise, wie Mallorca“, um entsprechende Regelungen.
Falls es zu einer Insolvenz eines Reiseveranstalters komme, seien die Kundenzahlungen gesetzlich abgesichert. Die Allianz rät: „Achten Sie darauf, dass Sie einen Reisepreis-Sicherungsschein mit Ihrer Buchungsbestätigung erhalten, was bei den meisten Anbietern üblich ist.“
Teilweise würden manche Veranstalter eine Bezahlung erst nach einer Rückkehr anbieten, auch das sei seriös. Mittlerweile funktionierten Corona-bedingte Stornierungen oder Umbuchungen besser als im Jahr 2020. Damals hätte die Vielzahl der Stornierungen einige Veranstalter überfordert. (ks)
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