Besorgte Eltern protestieren: „Kein Erstaufnahmelager in der Kreissporthalle“

Mit einer Online-Petition protestieren Eltern aus Guxhagen gegen die Belegung der Kreissporthalle mit Migranten. Sie halten die Kreissporthalle für ungeeignet.
Titelbild
Flüchtlinge in einer Sporthalle auf dem Gelände der Bundespolizei in Deggendorf, Süd-Deutschland, am 11. August 2015.Foto: PETER Kneffel / AFP / Getty Images
Epoch Times16. Oktober 2015

Mit einer Online-Petition protestieren Eltern aus Guxhagen gegen die Belegung der Kreissporthalle mit Migranten. Sie halten die Kreissporthalle für ungeeignet, berichtet die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA).

Unter www.change.org ist die Unterschriftensammlung an Landrat Winfried Becker "Kein Erstaufnahmelager in der Kreissporthalle Guxhagen" einzusehen. Bis heute Mittag haben über 1000 Menschen unterschrieben.

Die größte Sorge bereitet den Eltern die Nachbarschaft der Erstaufnahmeeinrichtung zu Schulen und Kindergärten. Eine solche Situation könne dem Ziel den Kindern eine unbeschwerte Schulzeit zu ermöglichen abträglich sein.

Die Bedenken seitens der Eltern und Bürger seien berechtigt, so Parlamentsfraktionschef Martin Graefe. Die Nähe zur Gesamt- und zur Grundschule biete zu viel Konfliktpotential.

Die Gemeinde sei aufgefordert nach geeigneten Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen. So könne man sich am Ortsrand eine Leichtbauhalle vorstellen.

Kritik für die Standortwahl gibt es auch von der Guxhagener Partei GL-Freie Wähler. Eine Erstaufnahmeeinrichtung mit so vielen Menschen zwischen einer Grundschule, einer Gesamtschule und einem Kindergarten mitten in einer Wohnsiedlung zu errichten, sei unverantwortlich, erklärte Ulrich Wiegand von der GL-Freie Wähler. Man werde alles tun, um den Standort zu verhindern.

Nicolo Martin von der GL-Freie Wähler schlägt Kasernen zur Unterbringung der Migranten vor. Dort fände man optimale Bedingungen vor, vom Schlafraum bis zu Dusch- und Waschmöglichkeiten.

Eltern in Guxhagen äußern Sorge um ihre Kinder

Jörg Freitag: „Ich bin völlig fassungslos über eine solche Entscheidung“, sagt Vater Jörg Freitag. Jetzt sollen also die schwächsten der Kette, die Kinder, für die Fehlpolitik der Regierung herhalten müssen. „Das kann und darf nicht sein.“ Es müsse ein anderer Ort gefunden werden. „Wer garantiert uns, dass es keine Zwischenfälle wie in Calden, Schwarzenborn und Gießen gibt? Und wer übernimmt die Verantwortung, wenn sich Schlägereien und andere Szenen vor den Augen unserer Kinder abspielen?“

„Was, wenn die überwiegend männlichen Flüchtlinge unsere Mädchen belästigen. Wer schützt die Schüler?“ Mädchen sollten sich künftig bedeckter kleiden, habe es geheißen, dass sei doch ein enormer Eingriff, so die Mutter einer 13-jährigen Schülerin.

Jörg Proll: „Wir benötigen zu erst einen vernünftigen Informationsfluss“, sagt Jörg Proll. Der 55-Jährige ist Vater zweier Kinder an der Grundschule und an der Gesamtschule und Elternbeiratsvorsitzender der Grundschule. Viele Eltern seien verunsichert. Einerseits wolle man helfen, andererseits sei man besorgt. „Die Angst um die eigenen Kinder spielt natürlich eine Rolle.“ Die Enge auf dem Schulgelände könne aber auch Chance sein. Kreis, Schule und Eltern müssten jetzt eine vernünftige Zusammenarbeit organisieren.

Julia B.: Alles werde vorbereitet – aber niemand rede mit den Einwohnern. „Sollte man nicht als erstes das Dorf mit ins Gespräch einbinden: um zu informieren und eventuelle Ängste zu nehmen?“, fragt die Mutter.

Claudia Heuer: Schon seit langer Zeit sei die Flüchtlingskrise Thema. „Ich denke, man hätte sich darauf vorbereiten können, geeignete Unterkünfte zu renovieren oder zu errichten“, sagt sie. Sie habe eine Tochter und einen Sohn an der Schule. „Wenn ich an die anderen Unterkünfte denke, habe ich Bedenken, dass es zu gefährlichen Situationen kommen könnte.“ Viele Eltern sähen das auch so. (dk/HNA)



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