AfD-Chef Chrupalla nach „tätlichem Vorfall“ im Krankenhaus – Polizei ermittelt
Erst sagt die AfD-Bundesvorsitzende Alice Weidel ihre Teilnahme auf einer Kundgebung ab, wegen einer Bedrohungslage. Dann wird der Co-Vorsitzende der Partei, Tino Chrupalla, bei einem Wahlkampftermin in Bayern offenbar angegriffen und verletzt.
Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung
Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord berichtet: „Am heutigen Nachmittag fand auf dem Ingolstädter Theaterplatz eine Wahlkampfveranstaltung der Partei AfD statt. Gegen 16:30 Uhr, noch vor Beginn seines Redebeitrags, musste der Bundestagsabgeordnete Tino Chrupalla hinter der Bühne medizinisch versorgt werden. Der Politiker wurde im Anschluss in ein Krankenhaus verbracht, wobei eine offensichtliche Verletzung zu diesem Zeitpunkt nicht erkennbar war.“
Die Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt habe die Ermittlungen übernommen, um die „näheren Umstände dieses medizinischen Vorfalls abzuklären“.
Zudem bittet die bayerische Polizei Zeugen, die im Umfeld der Veranstaltung Fotos oder Videos aufgenommen haben, „diese der Polizei zur Verfügung zu stellen“. Hierfür wurde von der Polizei ein Uploadportal zur Verfügung gestellt.
Schwarz gekleidete Männer mit Spritze?
Was genau in Ingolstadt vorgefallen ist, scheint noch unklar. Fest steht jedoch, dass Chrupalla in Ingolstadt eine Rede hätte halten sollen. Kurz vorher kam es jedoch zu einem Vorfall in der Menschenmenge, der für eine abrupte Planänderung sorgte. Laut AfD-Bundesgeschäftsstelle soll es sich um einen „tätlichen Vorfall“ gegen den Parteichef gehandelt haben. Er sei demnach in ein Krankenhaus gebracht worden und sein Gesundheitszustand befinde sich „noch in der Klärung“. Auch die Polizei Ingolstadt hat bisher keine Details genannt.
Wie der „Bayerische Rundfunk“ meldet, habe es nicht an einem Schwächeanfall gelegen, wie in den sozialen Medien gemutmaßt worden sei. Angaben des „Donaukuriers“ zufolge sei Chrupalla gestützt zu einem Polizeiauto gebracht und anschließend in ein Krankenhaus transportiert worden. Wie der öffentlich-rechtliche Sender schreibt, heiße es aus dem Berliner Umfeld von Chrupalla, dass dieser mit einer Nadel gestochen worden sein soll. Er bleibe daher zur Beobachtung im Krankenhaus. Wie die „Junge Freiheit“ berichtet, habe die AfD-Spitzenkandidatin für den Bayernlandtag, Katrin Ebner-Steiner, gesagt, dass angeblich eine Spritze gefunden worden sei. Die Zeitung veröffentlichte zudem ein Foto von zwei tatverdächtigen jungen Männern in schwarzer Kleidung. Eine offizielle Bestätigung für einen solchen Angriff liegt bisher nicht vor.
Allerdings postete der sächsische AfD-Landtagsabgeordnete Lars Kuppi auf Facebook: „Der Kampf gegen Rechts steigert sich zum Terror gegen Rechts“ und spricht von einem „Spritzen-Angriff auf Tino Chrupalla.“
AfD-Spitzenkandidatin: „Hetze der Altparteien gefährdet Menschen“
Die Lokalpolitikerin kommentierte den Vorfall mit: „Morddrohungen gegen Weidel, Chrupalla im Krankenhaus – Die Hetze der Altparteien gefährdet Menschen und schadet unserem Land!“
Laut dem Posting von Ebner-Steiner habe für Alice Weidel die „Gefahr eines Terroranschlags“ bestanden. Ein geplanter Auftritt bei einer AfD-Feier zur Deutschen Einheit wurde daraufhin abgesagt. „Und nun musste Tino Chrupalla ins Krankenhaus gebracht werden. Möglicherweise wurde auf ihn ein Anschlag verübt.“
Die AfD-Landtagskandidatin forderte Sicherheit von der Bundes- und Staatsregierung: „Schluss mit den Hetztiraden gegen die AfD! Sie gefährden Menschenleben!“ Ihrem Bundesvorsitzenden Tino Chrupalla wünschte sie per Facebook „Gute Besserung“.
Umfrageergebnisse: AfD bei 14 % in Bayern
Am Sonntag, 8. Oktober, soll der neue bayerische Landtag gewählt werden. Dieser wiederum ernennt danach den Landtagspräsidenten und das Präsidium, gefolgt von der Wahl des Ministerpräsidenten und der Bestätigung der Regierungsmitglieder. Der Landtag soll auch den Staatshaushalt und die Gesetze für Bayern beschließen sowie Regierung und Verwaltung kontrollieren. Kurzum: Es geht um die Macht im Freistaat Bayern.
Laut Umfrageergebnissen liegt die AfD in Bayern mit 14,0 Prozent nur knapp hinter den Grünen (15,0 %) und den Freien Wählern (15 %). Traditionsgemäß führt die CSU mit 36 Prozent der Umfragestimmen.
Weidel hatte am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, auf einen geplanten öffentlichen Auftritt im bayerisch-thüringischen Grenzort Mödlareuth verzichtet. Wie sich ein Sprecher äußerte, habe es am vorletzten Wochenende einen „sicherheitsrelevanten Vorfall“ gegeben. „Frau Weidel und ihre Familie wurden von Sicherheitsbehörden aus ihrer privaten Wohnung an einen sicheren Ort verbracht, da sich Hinweise verdichtet hatten, die auf einen Anschlag auf ihre Familie hindeuteten“, antwortete er auf Anfrage.
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