Oettinger verteidigt „Schlitzaugen“-Rede

Chinesen mit Schuhcreme im Haar, keine Frauenquote und die Zwangsehe für Schwule und Lesben. Mit flapsigen Bemerkungen eckt der deutsche EU-Kommissar Oettinger an - wieder einmal.
Titelbild
Günther Oettinger bei einer Veranstaltung des VPRT (Verband privater Rundfunk und Telemedien) im Sommer 2015 in Berlin.Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times29. Oktober 2016

EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hat sich gegen den Vorwurf der Fremdenfeindlichkeit verteidigt. Dass er in seiner umstrittenen Rede das Wort „Schlitzauge“ verwendet habe, sei nicht anstößig gemeint gewesen. (Siehe: Skandal-Video: EU-Kommissar Oettinger poltert gegen Rentenpolitik, Frauen, Chinesen und Homosexuelle)

„Das war eine etwas saloppe Äußerung, die in keinster Weise respektlos gegenüber China gemeint war“, sagte er der „Welt“. Oettinger hatte seine Rede in Hamburg vor Unternehmern gehalten.

„Ich wollte im digitalen Sektor, generell bei technologisch geprägten Sektoren aufzeigen, wie dynamisch die Welt ist. Und welche Herausforderung das enorme Tempo der Aufholjagd von Ländern wie China und Südkorea für uns darstellt. Und ich wollte in diesem Zusammenhang vor Selbstzufriedenheit warnen.“ Er fügte hinzu: „Die Chinesen sind einfach clever.“ Wenn sie einen Technologievorsprung Europas nicht selbst aufholen könnten, dann kauften sie entsprechende Firmen. „Europäische Unternehmen stehen da umgekehrt in China vor größeren Hürden.“

Auch die Home-Ehe habe er nicht als solche angreifen wollen, sagte Oettinger, der von „Homo-Pflichtehe“ gesprochen hatte. „Ich habe die Homo-Ehe in einer Liste von Themen, Initiativen und Debatten genannt, die in Deutschland die politische Tagesordnung bestimmen“, erläuterte er. „Mir geht es darum, diese Liste an Themen zu ergänzen – insbesondere um das Thema Wettbewerbsfähigkeit.“

Er sei auch nicht gegen eine Frauenquote. „Die Quote ist ein wichtiges Instrument, um eine angemessene Mindestbeteiligung von Frauen in Spitzengremien zu erreichen“, sagte Oettinger. Seine Rede sei nicht anstößig gemeint gewesen. „Man muss den Gesamtzusammenhang sehen, in dem ich mich geäußert habe“, sagte er. (dpa)



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