DIW warnt vor erneuter Abhängigkeit von russischem Gas

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat vor der Wiederaufnahme von Gasimporten aus Russland gewarnt. „Angesichts fossiler Energiekriege weltweit ist es geradezu fatal, sich erneut von einem Aggressor abhängig zu machen – geopolitisch wäre das nicht zu verantworten“, sagte DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Dienstagausgabe). Unternehmen, die eine solche Abhängigkeit erwägten, kritisierte sie angesichts der Tatsache, dass „ein Großteil der Pipelines mit schockierend wenig Aufwand in die Luft gesprengt wurde“.
Wirtschaft erwägt Wiederaufnahme der Gaslieferungen
Kemferts Einschätzung folgt auf jüngste Forderungen von Stimmen aus der CDU und der Wirtschaft, die Gasversorgung über russische Pipelines wieder aufzunehmen, um die aktuell hohen Gaspreise zu senken. So hatte etwa der baden-württembergische CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Bareiß zuletzt in einem Beitrag auf der Plattform Linkedin angeregt, die derzeit zerstörte Gaspipeline Nordstream II zwischen Russland und Deutschland nach einer Reparatur und nach einem Friedensschluss in der Ukraine in Betrieb zu nehmen.
Die Ökonomin Kemfert äußerte massive Zweifel an den vermeintlichen Preissenkungen durch eine Wiederaufnahme der Importe. „Das halte ich für keine gute Idee“, sagte sie und betonte, dass Russland als Lieferant unzuverlässig bleibe und Gas weiterhin als politisches Druckmittel einsetze.
Äußerungen, dass eine Wiederaufnahme der Importe automatisch zu sinkenden Gaspreisen führen würde, hält Kemfert für „unseriös“. „Eine nachhaltige Senkung der Preise wird nur gelingen, wenn sich die Nachfrage rasch und deutlich reduziert.“ (afp/tp)
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