OECD rechnet mit Anstieg deutscher Arbeitslosigkeit durch Flüchtlinge und Migranten
In Deutschland könnte die Zahl der Arbeitslosen durch Flüchtlinge bis 2020 um sechs Prozent ansteigen.
Das geht aus dem am Mittwoch in Paris vorgelegten Migrationsbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hervor. Auf dem Arbeitsmarkt machten die Migranten vor allem „Männern mit geringer Bildung“ Konkurrenz, heißt es darin.
„In Ländern mit einem starkem Zustrom von Flüchtlingen wie Schweden, Deutschland und Österreich wird die Auswirkung für bestimmte Gruppen einheimischer Arbeiter größer sein“, heißt es in dem „Internationalen Migrationsausblick 2018“.
Besonders betroffen sind demnach „junge Männer mit geringer Bildung“. Die Zahl der Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt werde sich für sie durch Flüchtlinge sowie Migranten etwa aus Osteuropa bis 2020 voraussichtlich um rund 15 Prozent erhöhen, schreiben die Autoren.
Deshalb rät die OECD ihren Mitgliedsländern dazu, nicht nur die Integration der Flüchtlinge zu fördern, sondern auch gezielt „die politische Unterstützung für gering ausgebildete Männer zu verstärken“.
Auch Schwarzarbeit von Ausländern betrifft laut der Studie junge Männer überdurchschnittlich stark. Hier seien besonders die Branchen Landwirtschaft, Bau und haushaltsnahe Dienstleistungen betroffen. Die Erfahrung zeige aber, dass sich Migration mittel- bis langfristig eher positiv auf den Arbeitsmarkt auswirke.
In den 35 OECD-Mitgliedsländern zählten laut der Studie im vergangenen Jahr erstmals wieder die USA die meisten Asylbewerber, mit 330.000 Anträgen. In Deutschland, das jahrelang die Spitzenstellung innehatte, ging ihre Zahl um 73 Prozent auf 198.000 zurück. (afp)
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