Oberbayern: Zwei Tatverdächtige nach Brandanschlag auf Asylheim in Haft
Nach Angriffen auf eine Asylbewerberunterkunft im oberbayerischen Nußdorf am Inn hat die Polizei zwei Tatverdächtige festgenommen.
Die 23 und 20 Jahre alten Männer seien nach umfassenden Ermittlungen identifiziert und am Donnerstag in Untersuchungshaft genommen worden, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Freitag in Rosenheim mit. Ihnen werde unter anderem schwere Brandstiftung vorgeworfen. Beide hätten Geständnisse abgelegt.
Am 17. März war ein Brandsatz auf die Asylbewerberunterkunft geworfen worden. Etwa zwei Wochen später, am Ostermontag, wurde ein Feuerwerkskörper vor der Unterkunft gezündet. Beide Taten blieben ohne größere Folgen.
Laut Polizei arbeitete die eingesetzte Ermittlungsgruppe insgesamt 36 Spuren ab, befragte zahlreiche Zeugen und Anwohner und ließ sich auch von Profilern beraten. In der Summe aus diesen Ermittlungsarbeiten seien dann eine frühere Hakenkreuzschmiererei und kleinere Sachbeschädigungen mit den aktuellen Fällen in Verbindung gebracht und die Verdächtigen identifiziert worden.
Die beiden Tatverdächtigen stammen demnach aus dem Landkreis Rosenheim. In ihren Wohnungen seien neben diversen Beweismitteln auch mehrere illegale Waffen, Munition sowie einschlägiges Propagandamaterial gefunden und beschlagnahmt worden.
Staatsanwaltschaft: Verfolgen fremdenfeindliche und extremistische Straftaten „mit besonderer Intensität“
„Die Verfolgung derartiger fremdenfeindlicher und extremistischer Straftaten betreibt die Staatsanwaltschaft mit besonderer Intensität“, meinten Jürgen Branz, der Leiter der Staatsanwaltschaft Rosenheim, und Jan Salomon, der für den Fall zuständige Staatsanwalt.
Die Bedrohung des Rechtsstaates, „welche von politisch oder ideologisch motivierten Tätern jedweder Gesinnung ausgeht“, gebiete eine schnelle und wirkungsvolle Reaktion, so die beiden. Die Festnahme der beiden Tatverdächtigen sei ein Beleg „für die gut funktionierende Zusammenarbeit zwischen den Strafverfolgungsbehörden“, sagten sie.
Polizeipräsident: Bekämpfen und verfolgen Hass und Gewalt mit allen rechtsstaatlichen Mitteln
Der Polizeipräsident von Oberbayern Süd, Robert Kopp, lobte die Polizisten für ihre schnellen Ermittlungen: „Ich gehe davon aus, dass mit der Aufklärung der Brandanschläge auch weitere schwere Straftaten verhindert werden konnten“, meinte er.
Die hervorragenden Ermittlungen seien eine klare Botschaft an alle potentiellen Täter, „dass die Ermittlungsbehörden im südlichen Oberbayern Hass und Gewalt mit allen rechtsstaatlichen Mitteln nachhaltig bekämpfen und verfolgen“, so Kopp. (afp/as)
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