Nur auf dem Papier: Über die Hälfte der Deutschen würde das Auto stehen lassen

Sozial erwünschte Antworten: Über die Hälfte der Deutschen würde in Innenstädten das Auto stehen lassen, 27 Prozent sprechen sich für höhere Spritpreise aus. Doch der Pkw-Verkehr hat laut Umweltbundesamt zwischen 1995 und 2017 um knapp 18 Prozent zugenommen.
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Rushour auf der Autobahn.Foto: iStock
Epoch Times9. Juni 2019

Kurze Flüge, viel Fleisch, Autofahren in der Stadt: Eine Mehrheit der Deutschen ist der Umwelt zuliebe gewillt, darauf zu verzichten – jedenfalls auf dem Papier.

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für dpa sind drei von vier Erwachsenen (74 Prozent) persönlich bereit, auf Kurzstreckenflüge zu verzichten.

63 Prozent würden „deutlich“ weniger Fleisch essen, immerhin 56 Prozent das Auto in Innenstädten stehenlassen.

Erhöhung des Spritpreises ist für ein Viertel der Deutschen akzeptabel

Wenn es ums Geld geht, fallen die Ergebnisse unterschiedlicher aus. Die Hälfte der Deutschen fände es demnach akzeptabel, wenn Tickets für Flugreisen deutlich mehr kosteten. Bei den Spritpreisen sieht das aber nur gut jeder Vierte (27 Prozent) so.

Deutlich höhere Preise für Fleisch fände gut jeder Zweite (52 Prozent) in Ordnung, wenig Toleranz zeigen die Bürger bei Strompreisen. Mehr Geld für Ökostrom etwa aus Wind oder Sonne würden der Umfrage zufolge nur 20 Prozent bereitwillig zahlen.

Es ist ein bekanntes Phänomen, dass Befragte tendenziell „sozial erwünscht“ antworten, weil sie von anderen und sich selbst auf eine bestimmte Weise gesehen werden wollen.

Ein Blick auf die Statistik des Agrarministeriums zeigt hingegen, dass der Fleischkonsum in den vergangenen Jahren nur leicht rückläufig war und zuletzt sogar etwas stieg. Der geschätzte Pro-Kopf-Verzehr lag 2018 bei 60,1 Kilo.

Der Anteil der Inlandsflüge sinkt, allerdings vor allem statistisch, weil die Gesamtzahl aller Flüge wächst und wächst. 2018 flogen laut Statistischem Bundesamt 23,5 Millionen Passagiere im Inland. 2017 waren es 23,7 Millionen, das macht ein Minus von 0,8 Prozent. Der Pkw-Verkehr hat laut Umweltbundesamt zwischen 1995 und 2017 um knapp 18 Prozent zugenommen. (dpa)



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