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Tag der Menschenrechte

Nürnberg: Kundgebung offenbart Menschenrechtsverbrechen in China

Am 10. Dezember 1948 verkündete die Witwe des ehemaligen US-Präsidenten Roosevelt die Resolution 217A, die später zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte wurde. 74 Jahre später weisen Falun-Dafa-Praktizierende in Nürnberg auf die möglicherweise schlimmste Verletzung dieser Rechte weltweit hin.

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Hubert Körper von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte in Nürnberg.

Foto: Epoch Times

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Lesedauer: 9 Min.

Auf dem Hallplatz in Nürnberg versammelten sich am Samstag (10.12.) rund 200 Praktizierende der buddhistischen Kultivierungsschule Falun Dafa. Diese wird auch Falun Gong genannt. Am Internationalen Tag der Menschenrechte machten sie trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt auf die immer noch andauernde blutige Verfolgung in China aufmerksam.
Mit dabei war die europäische Tian Guo Marching Band. Die Marschkapelle, deren Teilnehmer ebenfalls alle Falun Dafa praktizieren, führte einen Demonstrationszug mit Bannerträgern und weiß gekleideten Frauen an. Bis zum Abend informierte ein Kundgebungsstand die Menschen über die Hintergründe der Qigong-Schule und der Menschenrechtslage in China. Mit einer Kerzenlichtmahnwache endete die Veranstaltung.
Nürnberg

Die Tian Guo Marching Band verbreitet „himmlische“ Musik bei ihrem Marsch durch Nürnberg.

Foto: Epoch Times

Politiker: Verfolgung ist ein Zeichen von Schwäche

Zustimmung fand die Veranstaltung auch seitens der Politik. So übermittelte der Nürnberger Bundestagsabgeordnete Michael Frieser den Veranstaltern ein Grußwort. Über die Verfolgung in China sagte er: „Eigentlich ist es ein Zeichen von Schwäche und Instabilität, dass ein System jede spirituelle, religiöse oder sonstige Identität bekämpft, wenn sich diese nicht explizit auf die Kommunistische Partei bezieht.“
Deutschland und Europa sollten die Augen vor den anhaltenden Verbrechen der KPC deshalb nicht verschließen. Frieser forderte ein Ende der Verfolgung von Menschen, die Falun Gong üben, sowie anderer Gruppen.
Ebenso teilten weitere hochrangige Personen wie Prof. Dr. Heiner Bielefeldt von der Universität Erlangen-Nürnberg den Teilnehmern vorab ihre Unterstützung mit. „Ihr Protest ist mehr als berechtigt“, schrieb er den Veranstaltern. Aufgrund eines anderen Vortrags konnte er jedoch an diesem Tag nicht persönlich teilnehmen.

Internationale Propagandakampagne

Auch Martina Mittenhuber, Leiterin des Menschenrechtsbüros der Stadt Nürnberg, übersendete ein Grußwort. Darin bezog sie sich auf die in unserem Grundgesetz und in den Verfassungen vieler anderer Nationen geltenden Menschenrechte. Auch im chinesischen Ein-Parteien-Staat würden die Bürger laut ihrer Verfassung Glaubensfreiheit genießen.
„Allerdings mit einer wichtigen Einschränkung. Die Regierung schützt das, was sie ‚normale religiöse Aktivität‘ nennt. Diese Einschränkung entspricht nicht den internationalen Maßstäben zum Schutz der Religionsfreiheit“, teilte Mittenhuber mit.
So habe Peking vor mehr als 20 Jahren Falun Gong verboten und gehe seitdem mit äußerster Härte gegen die spirituelle Meditationspraktik vor. „Dabei beschränkt die Kommunistische Partei ihre Propagandakampagne gegen Falun Gong nicht auf China. Sie weitet sie auch auf das Ausland aus“, erklärte Mittenhuber.
Im Weiteren erwähnte sie den seit 2008 von den Vereinten Nationen formulierten Verdacht auf erzwungenen Organraub an den Falun-Dafa-Praktizierenden „bis hin zu gezielter Tötung an Inhaftierten zu diesem Zweck. Im Dezember 2013 verabschiedete auch das Europäische Parlament eine Resolution, die den Organraub an Falun-Gong-Gewissenshäftlingen verurteilt.“
Aufgrund dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit forderte Mittenhuber im Namen ihres Menschenrechtsbüros die chinesische Regierung auf, „die Menschenrechte der Falun-Gong-Praktizierenden gemäß internationalen Standards … zu wahren.“

Gewalt gegen Falun Gong hat in China nie nachgelassen

Während der Kundgebung informierte Hubert Körper, Sprecher des China-Ausschusses der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte, mehrmals über die Lage von Falun Dafa. Die Verfolgung von Falun Gong sei nicht nur eine Verfolgung von Menschen gegen Menschen. Vielmehr sei es ein Anschlag auf die Grundfesten des Menschen.
„Ehrlichkeit, Güte und Toleranz sind hohe Werte, die von der KPC mit Füßen getreten werden.“
Heute sei Falun Gong in China und leider auch im Westen völlig aus den Medien verschwunden, „so, als ob es Falun Gong nicht mehr geben würde. Aber in Wirklichkeit hat die Intensität der Gewalt gegen Falun Gong in China nie nachgelassen.“

Hinschauen

Weiß gilt unter anderem in Asien und in buddhistisch geprägten Ländern bis heute als Trauerfarbe. Während der Parade machten weiß gekleidete Frauen auf ermordete Falun-Dafa-Praktizierende aufmerksam.
Nürnberg

Die Weißen Frauen bei der Parade am 10. Dezember in Nürnberg. Jennifer Abraham ist vorne links im Bild.

Foto: Epoch Times

Eine der Weißen Frauen war Jennifer Abraham aus der Nähe von Erfurt. Sie teilte der Epoch Times mit, dass sie mit ihrer Teilnahme an der Parade auf die Verfolgung in China aufmerksam machen wollte. Vor etwa zwei Jahren begann sie, Falun Dafa zu praktizieren, was ihr „sehr gutgetan“ habe. „Es hat mein Leben und meine ganze Situation enorm harmonisiert“, sagt die Finanzwirtin.
Erst nach einer Weile erfuhr sie dann von der Verfolgung in China und war schockiert darüber, dass die gängigen Medien die Menschen über solch eine große Angelegenheit nicht informieren würden. Auch passte es für sie nicht zusammen, dass eine so positive Ausrichtung und die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht verfolgt werden. Die Weißen Frauen hätten sich an dieser Parade beteiligt, um „die Menschen in Deutschland auf diese Sache, die wir offensichtlich durch die normalen Medien nicht erfahren, aufmerksam zu machen.“

Falun Dafa beseitigte viele meiner Probleme

Über mehrere Stunden begleitete auch ein junger Mann, Arno Siegel, die Veranstaltung. Vor einigen Jahren übte er selbst Falun Dafa und las auch dessen Hauptwerk, das Buch „Zhuan Falun“. Damals half es ihm, sich von seiner Alkohol- und Drogensucht zu befreien. „Ich hatte einen sehr gesunden Körper bekommen, auch einen sehr gesunden Geist und war nicht mehr in Konflikt mit mir selbst“, erzählte Arno. Er bezeichnete die Prinzipien und Erklärungen der Praktik als „weitgreifend“.
Nürnberg

Arno begleitete die Kundgebung in Nürnberg.

Foto: Epoch Times

Früher informierte er sich ausführlich über verschiedenste Parteien, Regierungen und Ansichten. Obwohl er den Eindruck bekam, dass viele Parteien oft ihre eigenen Interessen anstatt die des Volkes und der Menschen vertreten, war er bei der Recherche über die chinesische Regierung besonders „erschrocken“. Die KPC habe „ein viel zu ruhiges Auftreten für das, was sie verbrochen hat.“ Die Polizei verprügelt dort Menschen auf offener Straße, „weil sie ihren Glauben für Falun Dafa hochhalten oder in den Augen der Partei etwas anderes ‚falsch‘ gemacht haben.“

„Die Welt besser machen“

Den ganzen Tag über nutzten Nürnberger und Spaziergänger die Gelegenheit, eine Petition für ein Ende der Menschenrechtsverbrechen der KPC zu unterschreiben. Drei davon waren Josephine, Andrea und Simon. „So viele Menschen sind zusammengekommen, um die Welt besser zu machen. Deswegen wollte ich das unterstützen.“ Andrea war bestürzt über die Lage in China. „Ich denke, die Menschen in China haben es jetzt wirklich nicht leicht. Wenn wir alle zusammenstehen können, können wir vielleicht etwas bewirken“, sagte sie Epoch Times.
Nürnberg

Josephine, Andrea und Simon haben die Petition unterschrieben.

Foto: Epoch Times

Passanten informieren sich über Falun Dafa.

Foto: Epoch Times

Mit einer Mahnwache bei Kerzenlicht machten einige Kundgebungsteilnehmer am frühen Abend weiterhin auf ihr Anliegen aufmerksam. Trotz Kälte mahnten sie daran, dass Tyrannei und Verfolgung ein Ende finden müssen.
Der Tag der Menschenrechte soll daran erinnern, das Wertesystem der Freiheit und der Menschenrechte zu schätzen.

Die Kundgebung klang mit einer Mahnwache auf dem Hallplatz in Nürnberg aus.

Foto: Epoch Times

Kommentare

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Angsthase?vor 2 Jahren

Wie China mit Menschenrechten umgeht, weiß letztlich doch jeder. Das hindert aber den Westen und im besonderen die Bundesrepublik Deutschland nicht daran mit China tolle Geschäfte zu machen. Man begibt sich sogar immer tiefer in eine nicht mehr lösbare Abhängigkeit.

Besonders []finde ich in diesem Zusammenhang neidvolle Äußerungen mancher Politiker bei uns, die bewundernd die Ausübung von Macht (Gewalt) chinesischer Politik zur Bewältigung von "Krisen" loben. Mir läuft da immer ein kalter Schauer über den Rücken und ich denke über die Einflußnahme auf uns über Gesetzesänderungen und EU Verordnungen nach.

Germaniavor 2 Jahren

Tag der Menschenrechte? Aber nicht für Deutsche. In Essen wird ein Lokführer von einem Nigerianer bis zur Bewußtlosigkeit gewürgt, lt.Focus, aber Faeser blockiert Abschiebungen krimineller Migranten, auch der Mörder von Ece wird mit Sicherheit nicht abgeschoben. Menschenrechte für einheimische Deutsche ?

Baphometvor 2 Jahren

Arno ist empört, dass in China die Polizei auf der Straße Menschen verprügelt, weil sie eine andere Meinung haben. Das hat Arno aber garnicht gesehen, das glaubt er den Staatsmedien.

Arno sollte vielleicht Mal nach Berlin schauen, wo ständig friedliche Demonstranten von der Prügel-Polizei krankenhausreif geschlagen werden.

Dieser Staat ist vollkommen marode, die meisten Bürger leider auch.

Germaniavor 2 Jahren

Die Menschenrechtsverletzungen in China sind eine Katastrophe für die Menschen in China und gehören zu Recht kritisiert. Aber schon sind die Deutschen Politiker wieder ganz oben mit dabei mit moralisierndem Gehabe : "Verfolgung sei ein Zeichen von Schäche" und sehen den eigenen Splitter im Auge nicht und machen mit China eifrig Geschäfte? In Gera demonstrieren seit Wochen die Menschen gegen Impfzwang, Ukrainehilfen und Migration und die taz fragt: Droht eine Radikalisierung? Die taz fragt leider etwas zu ungenau, denn ja, es droht eine Radikalisierung, aber nicht von den Demonstranten, sondern von den deutschen Politikern ,die eine rechtmäßige Meinungsäußerung von Demonstranten zu einer radikalisierten Gruppe machen wollen.