Innenminister Reul gibt falsche Darstellung zum Tod eines Journalisten im Hambacher Forst zu

Nach dem Tod des freien Journalisten Meyn im Hambacher Forst hat der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul Fehler bei der Aufarbeitung eingestanden.
Titelbild
Innenminister Herbert Reul.Foto: Sascha Schuermann/Getty Images
Epoch Times12. Oktober 2018

Nach dem tödlichen Unfall des freien Journalisten Steffen Meyn im Hambacher Forst hat der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) Fehler bei der Aufarbeitung eingestanden. Das berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“. Meyn stürzte am 19. September von einer rund 15 Meter hohen Holzbrücke und starb an seinen Verletzungen.

Reul behauptete im Landtag, dass kurz nach dem Unglück Umweltaktivisten in einem Baumhaus über der Unfallstelle Schmähgesänge angestimmt hätten. Demnach sollen sie im Zusammenhang mit Meyns Absturz „Scheiß drauf, Räumung ist nur einmal im Jahr!“ skandiert haben.

Reul erweckte den Eindruck, die Aktivisten hätten den Journalisten verhöhnt. Der Gesang „Scheiß drauf …“ wurde zwar an jenem Tag von Aktivisten angestimmt. Allerdings nicht in der Nähe des Unglücksortes und auch nicht im Zusammenhang mit Meyn.

Das Innenministerium räumt auf Anfrage ein, dass die Worte „Scheiß drauf …“ nicht von Personen aus einem Baumhaus unmittelbar über der Unglücksstelle skandiert worden sind.

Reul sei während seines Berichts im Landtag „spontan von seinem Sprechzettel abgewichen“, teilte ein Ministeriumssprecher mit. Es handle sich „offenbar um ein Missverständnis“, das der Minister bedauere. „Es lag ihm jedoch fern, das Geschehen zusätzlich zu dramatisieren.“ (dts)



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