Reul zu Clankriminalität: Man hatte Panik zu stigmatisieren – Die saßen nur rum und haben sich dann was einfallen lassen
Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) sieht Probleme mit sogenannter Clankriminalität auch als Folge von Fehlern der Integrationspolitik vergangener Jahrzehnte. Im Bayerischen Rundfunk (BR) sagte der Minister am Donnerstagmorgen:
„Man hat in der Vergangenheit das Thema nicht ernstgenommen. Die Politik wollte das nicht ernstnehmen. Ich glaube, das hatte auch viel damit zu tun, dass man Panik hatte, dass man Gruppen von Menschen stigmatisiert.“
Am Donnerstag kommen die Innenminister von Bund und Ländern in Kiel zu ihrer turnusmäßigen Frühjahrskonferenz zusammen.
Auch der Kampf gegen kriminelle Familienclans soll diskutiert werden. Vorrangig geht es aber um andere Themen wie Abschiebungen und den möglichen Zugriff der Strafverfolgungsbehörden auf sogenannte Smart-Homegeräte.
Reul sagte, Mitte der 1980er Jahre seien „diese Menschen in großen Mengen“ nach Deutschland gekommen, hätten jedoch keine Berufs- oder Ausbildungsperspektive gehabt.
„Die saßen quasi herum. Dann haben die sich selbst was einfallen lassen und haben eine Parallelstruktur entwickelt. Das ist doch kein Wunder.“
(afp)
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