Niedersachsens Landesbischof: AfD-Mitglied sein und als Christ leben – das geht
Laut dem evangelischen Landesbischof von Niedersachsen, Ralf Meister schließen sich eine Mitgliedschaft in der AfD und ein Leben als Christ nicht aus. Wichtig dabei sei, dass sich die AfD im Rahmen des geltenden Rechts bewege, so Meister in einem Interview mit der „Osnabrücker Zeitung“.
Zudem macht der Landesbischof deutlich, was für ihn dabei nicht funktioniert, nämlich, „Christ zu sein und sich antisemitisch, menschenverachtend, ausgrenzend, rassistisch zu äußern oder andere Menschen öffentlich und in Online-Netzwerken zu beleidigen.“
Dieses Verhalten entspreche nicht dem geistlichen Auftrag eines Christen, so der Bischof. Und er führt weiter aus: „Diese Haltung unterstelle ich aber nicht allen AfD-Mitgliedern“. Gleichzeitig warnt der Landesbischof allerdings auch, dass, „Wer AfD-Mitglied ist, Positionen fördere, die zu rechtsradikalen Wertverschiebungen führen.“ Er ermuntere Gemeinden, offener über Haltungen und politische Bindungen zu sprechen, so der Geistliche.
Meister forderte, radikale Haltungen scharf zu verurteilen. „Auf der anderen Seite bin ich sehr behutsam zu sagen: Mit denen reden wir nicht.“ Auch um diese Menschen, die momentan nicht mehr dazugehörten, müsse man sich kümmern. „Selbst wenn sie sagen: Lass mich in Ruhe. Es befreit uns keiner von der Verantwortung, sie im Blick zu behalten“, sagte Meister, der die größte deutsche evangelische Landeskirche leitet. (er)
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