Niedersachsen: Neue Bürgerwehr läuft Streife um Asylheim – und muss sich rechtfertigen

„Das ist keine knüppelschwingende Schläger-Truppe": Wieder kämpft eine neugegründete Bürgerwehr an zwei Fronten: Gegen das allgemeine Verunsicherungsgefühl und gegen die Verdächtigung, gewaltbereit und rechtsextrem zu sein.
Titelbild
Wegen der Migrationskrise werden immer mehr Bürgerwehren gegründet, weil die Bevölkerung ihre Sicherheit selbst in die Hand nehmen möchte, statt sich von einer unterbesetzten Polizei verlassen zu fühlen.
Epoch Times8. Oktober 2015

In Schwanewede streifen Mitglieder einer Bürgerwehr abends um die Lützow-Kaserne. “Wir können den Bürgern nicht verbieten spazieren zu gehen”, lautet der Kommentar von Marcus Neumann, Sprecher der Polizeidirektion Verden/Osterholz. Eine Gefahr sehe man seitens der Polizei nicht. Seit der Belegung der Kaserne wäre auch die Kriminalitätsrate nicht signifikant gestiegen, so der Weser Kurier.

Besorgter zeigt man sich bei den Bremer Behörden. Man sehe es gar nicht gern, wenn Bürger selbst für Recht und Ordnung auf den Strassen sorgen wollen. Zum Schutz sei die Polizei da, so Sprecher Nils Matthiesen. Denn nach Erkenntnissen von Innenbehörden und Verfassungsschutz seien unter den Mitgliedern der Bürgerwehr Neonazis, die bereits als gewaltbereit auffällig geworden seien.

Steven Kray Gründer der Gruppe „Schwanewede und Umzu – Wir reden Klartext“ behauptet hingegen: „Das ist keine knüppelschwingende Schläger-Truppe. Es geht keine Gefahr von der Gruppe aus“. 750 Mitglieder habe die Gruppe. Seinen Worten nach, wolle die Gruppe niemanden dazu ermuntern, Molotow-Cocktails zu werfen.

Mit demselben Problem hatte auch die Bürgerwehr Gerstungen in Thüringen zu tun. Sie betonte auf Facebook ihre Überparteilichkeit. Trotzdem berichteten Mitglieder von Druck und regelrecht stasi-artigen Aktionen der Behörden, weil ein Gründungsmitglied mal der NPD angehört hatte. „Wir wollen keine Selbstjustiz, aber einen sicheren Ort, in dem wir wieder leben können, ohne Angst zu haben, dass unser hart erworbenes Gut gestohlen wird oder unsere Kinder in Gefahr kommen“, lautete ein Statement der „Bürgerwehr Gerstungen“.

Interner Sicherheitsdienst schon installiert?

Ein Leser des Weser Kuriers kommentiert: “Warum patrouilliert denn eine Bürgerwehr um die Lützow Kaserne? Gemäß ehemaligen Berichten des Weser Kuriers und des Bürgermeister Stehnken aus Schwanewede sollte doch ein Sicherheitsdienst in der Kaserne installiert werden.

Und wenn der Sprecher der Bremer Polizeibehörde Nils Matthiesen sagt: „Zum Schutz ist die Polizei da“, meint er dann nur die Bremer Polizei oder auch die Niedersächsische Polizei? Gemäß ehemaliger Berichte des Weser Kuriers, sind die Polizei des Landkreis Osterholz und der Bürgermeister Stehnken der Meinung, sie sind dafür nicht gerüstet und wollten deswegen einen Sicherheitsdienst innerhalb der Kaserne installieren.

Ich wundere mich sehr über den Staat, die Länder und ihre Kommunen. Es werden Massen an Flüchtlingen in Deutschland zugelassen und am Ende muss sich der Bürger selber schützen. Derselbe Bürger, der durch seine Hilfsbereitschaft und seine Willkommensgrüße die Flüchtlingen willkommen geheißen hatte.

Ich habe den Eindruck, dass die Herrschaften die Flüchtlingssituation im allgemeinen völlig falsch eingeschätzt haben." (dk)

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