„Autoprofite stoppen“ und „Klima schützen“: Militante Linke ruft zur IAA-Blockade auf – Vorbereitung auf Gewalt
Sie wollen der Autoindustrie „Sand ins Getriebe“ streuen, „Autoprofite stoppen“ und „Klima schützen“ – So zumindest heißt es auf der Webseite einer linksradikalen mutmaßlichen Einsatzgruppe, die zur Blockade der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) – die vom 12. – 22. September in Frankfurt am Main stattfindet – aufruft.
Der Name des Herausgebers der Webseite ist nicht ersichtlich, doch anhand der Verlinkungen wird erkenntlich, dass die Seite dem linken Spektrum zuzuordnen ist.
Auf der Seite wird mit apokalyptischen Problemen gedroht:
Die Klimakrise verschärft sich mit enormer Geschwindigkeit: Aber die Auto-Konzerne rasen weiter mit Vollgas Richtung Heißzeit. Das Überleben der Menschheit wird durch den Klimakollaps in Frage gestellt. Doch die Auto-Industrie will weiterhin fette Spritschlucker verscheuern. Sie macht weiter, als gäbe es kein Morgen: Unterstützt von der Bundesregierung stellt sie im September auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) ihr klima- und umwelt-zerstörerisches Verkehrssystem von Gestern aus.“
Das Links-Syndrom: Klassenhass, Neid und Kampf
Daher wolle man die „Show“ als das entlarven, was sie wirklich sei: „Profitgier auf dem Rücken der Ärmsten und zukünftiger Generationen.“ Es sei „höchste Zeit“, dem „Automobilismus Sand ins Getriebe zu streuen“, heißt es auf der Seite weiter.
Wenn Regierung und Konzerne blockieren, müssen wir uns selbst dem Verkehrswahnsinn in den Weg stellen“.
Deshalb würden die Aktivisten dorthin gehen, wo die Auto-Industrie ihr „glitzerndes Image“ poliere und ihre „schmutzigen Karossen“ als Zukunft verkaufen würde. „Wir wollen die Macht der Autolobby brechen“, erklären die Urheber der Seite.
Zumindest wird offiziell nicht zu Gewalt und Zerstörung aufgerufen, sondern lediglich zu einer Sitzblockade, dennoch: illegal. Ob es dabei bleibt, wird abzuwarten sein.
Während der Aktionstage vom 13. – 15. September 2019 wollen wir mit einer öffentlich angekündigten Aktion zivilen Ungehorsams die IAA blockieren“.
Die Aktivisten wollen sich vor die Eingänge setzen und die „Klima- und Umweltzerstörer da blockieren, wo sie uns als Statussymbole präsentiert werden sollen“, heißt es in dem Aufruf.
Vorbereitung auf gewaltbereite Protestierende
Wie die „Welt“ berichtete, würden die Organisatoren der Autoshow die Drohungen ernst nehmen. „Wir verfolgen die Aufrufe sehr aufmerksam“, sagte ein Sprecher des Verbands der Automobilindustrie (VDA), der die IAA veranstaltet, zur Zeitung. Auch bei der Messe-Gesellschaft in Frankfurt würde man sich auf gewaltbereite Protestierende vorbereiten.
Demonstrationen gab es bereits in vergangenen Jahren bei der IAA. Doch waren dies zumeist überschaubare Grüppchen von Umweltaktivisten, die in Trillerpfeifen pusteten. Doch in diesem Jahr halten die Veranstalter die Teilnahme gewaltbereiter Autonomen vom sogenannten „Schwarzen Block“ für möglich.
„Der klare Aufruf zu Blockaden und zivilem Ungehorsam sind eine neue Qualität“, erklärte ein Sprecher des „Verbandes der Automobilindustrie“ (VDA).
Ich wünsche mir auch von diesen Gruppen, dass wir Wege zu einem konstruktiven Dialog finden. Dazu gehören Verstehen und Zuhören“, so der Sprecher laut „Welt“.
Mit dabei: Radikale vom Hambacher Forst
Ob dies auch im Sinne der Unterstützer von „Sand im Getriebe“ ist, bleibt fraglich. Denn unter den Aktivisten, die den Aufruf unterstützen, sind auch Gruppen aus dem Umfeld der gewalttätigen Proteste im Hambacher Forst. Dazu zählt beispielsweise das Bündnis „Ende Gelände“. Sie werden auch im aktuellen Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz erwähnt.
Dass es um die Überschreitung üblicher Formalien für Proteste geht, ist den Initiatoren von „Sand im Getriebe“ bewusst. So heißt es in ihrem Protestaufruf.
Unsere geplante Aktion ist ein Regelübertritt – doch hiermit kündigen wir ihn offen an. Wir stellen uns damit in die Tradition der sozialen Bewegungen, die den Atom- und auch den Kohleausstieg durchgesetzt oder Gentechnik verhindert haben. Neben der Kohle kommt jetzt der Verkehr dran: Angesichts der Untätigkeit der Regierenden sind wir überzeugt, dass ziviler Ungehorsam notwendig und legitim ist, um klimaschonende Mobilität für Alle zu ermöglichen.“
Mit der Aktion werde ein Bild der „Vielfalt, Kreativität und Offenheit“ vermittelt, heißt es schließlich. „Alle, ob protesterfahren oder nicht, können mitmachen. (…) Denn auch die Verkehrswende bleibt Handarbeit! (…) Sand im Getriebe: Block IAA! – Wir crashen ihre Party!“ (er)
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