Neues Sarrazin-Buch in Berlin vorgestellt
Der frühere SPD-Politiker und Bestseller-Autor Thilo Sarrazin hat sein neues Buch vorgestellt. Die Einführung übernahm in Berlin der Dresdner Schriftsteller Uwe Tellkamp. Sarrazin (77) schildert unter dem Titel „Die Vernunft und ihre Feinde. Irrtümer und Illusionen ideologischen Denkens“ seine Karriere, handelt philosophische Fragen zur Gesellschaft ab und widmet sich strittigen Themen wie „Männer und Frauen“, „Ethnien und Rassen“ oder Politik als „Religionsersatz“.
Er kritisiert, die aktuelle Regierungspolitik in den Bereichen Energie, Umwelt, Bildung, Sprache und Verteidigung sei ideologisch statt faktenbasiert. Sarrazin greift vor allem SPD und Grüne an, aber sieht ideologisches Denken und entsprechende Gefahren ebenso bei der AfD, Corona-Impfgegnern und erst recht dem russischen Präsidenten Putin. Zwar befänden sich die derzeit „fähigsten Politiker“ bei den Grünen, sagte Sarrazin, aber viele Ziele der Partei seien von Ideologien geprägt.
Tellkamp, preisgekrönter Autor des Wenderomans „Der Turm“ und ebenso wie Sarrazin wegen umstrittener Thesen zur Zuwanderung in der Kritik, schimpfte bei seiner Eingangsrede auf etablierte Parteien, Regierungen und Medien und verglich Debatten und Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie mit Unterdrückung und Denunziation in der DDR.
Sarrazin hatte mit früheren Büchern Kritik ausgelöst, unter anderem mit Thesen zu muslimischen Einwanderern, die von manchen Kritikern als rassistisch bezeichnet wurde. Sein Buch „Deutschland schafft sich ab“ von 2010 verkaufte sich millionenfach. Seinen damaligen Posten als Vorstandsmitglied der Bundesbank verlor Sarrazin. 2020 wurde er nach langem Hin und Her aus der SPD ausgeschlossen. Sein Verlag bezeichnet ihn als erfolgreichsten Sachbuchautor seit dem Krieg. (dpa/mf)
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