Neuer israelischer Botschafter Prosor tritt sein Amt in Berlin an
Der neue israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat am Montag in Berlin sein Amt angetreten. Der 63-Jährige erhielt von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Schloss Bellevue seine Akkreditierung. Prosor folgt als Botschafter auf Jeremy Issacharoff, der Israel ab 2017 in Deutschland vertreten hatte. Die Ernennung des profilierten Topdiplomaten Prosor gilt als starkes Symbol für die Bedeutung der deutsch-israelischen Beziehungen. Prosor war bereits Botschafter in Großbritannien und bei der UNO für Israel.
Es sei ihm eine „große Ehre“, als Botschafter Israels in Deutschland zu sein. Das schrieb Prosor auf Schloss Bellevue ins Gästebuch des Bundespräsidenten. Die Ernennung sei für ihn „nicht nur eine berufliche Aufgabe, sondern auch ein tiefes persönliches Anliegen“, hob er nach Angaben der Botschaft hervor.
Bereits nach seiner Ankunft in Berlin Anfang August hatte Prosor im Onlinedienst Twitter dazu geschrieben. Für einen Diplomaten sei dies „einer der wichtigsten beruflichen Posten“. Gleichzeitig schließe sich für ihn „auch persönlich ein Kreis“.
Zur Person
Prosor ist Sohn eines deutschen Juden aus Berlin. 1933 war er zusammen mit seiner Familie vor den Nationalsozialisten ins damalige Palästina geflohen. Prosors Vater Uri war bereits als Diplomat tätig, unter anderem als Israels Botschafter in Jamaika. Den deutschen Teil seiner Familie beschreibt Prosor, der 1958 in Kfar Saba in Israel geboren wurde, gerne als „preußisch“.
Mit seinem Amtsantritt knüpft Prosor auch an seine frühere Tätigkeit in Deutschland an. Bereits zwischen 1988 und 1992 arbeitete der Diplomat an der israelischen Botschaft in Bonn. Zudem pflegte er damals auch Verbindungen in die frühere DDR. Prosor war nach Angaben der israelischen Botschaft in Berlin maßgeblich an der Aufnahme diplomatischer Beziehungen nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 beteiligt.
Vor seinem Amtsantritt in Berlin leitete Prosor zuletzt das Abba-Eban-Institut für internationale Diplomatie am Interdisziplinären Zentrum Herzliya (IDC) in Israel. Davor war er von 2011 bis 2015 der ständige Vertreter Israels bei den Vereinten Nationen. Von 2007 bis 2011 war er Botschafter in Großbritannien. Zwischen 2004 und 2007 war Prosor Generaldirektor des Außenministeriums. Dabei beaufsichtigte er Israels Rückzug aus dem Gazastreifen im Jahr 2005.
Zuvor hatte Prosor in jungen Jahren als Offizier der Artilleriedivision der israelischen Streitkräfte den Rang eines Majors erlangt. Er hat einen Masterabschluss in Politikwissenschaften von der Hebräischen Universität Jerusalem.
Deutsch-israelische Beziehung
Bereits bei Prosors Ernennung Ende 2021 hatte der damalige Außenminister und heutige Ministerpräsidenten Jair Lapid auf die Bedeutung für die deutsch-israelischen Beziehungen hingewiesen. Das Verhältnis beider Staaten sei nicht nur eine besondere, sondern laut Prosor „wirklich eine einzigartige Beziehung“. Es sei für Deutsche wie Israelis „ein Privileg, die deutsch-israelischen Beziehungen zu pflegen“, schrieb Prosor auf Twitter.
Bereits kurz vor seinem Amtsantritt in Berlin hatte der designierte Botschafter Holocaust-Aussagen von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas verurteilt und angekündigt, seine Stimme auch künftig gegen jeglichen Antisemitismus erheben zu wollen. Während seiner Amtszeit als Israels UN-Botschafter warf Prosor der UNO Vorurteile gegen Israel vor. (afp/mf)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion