Neue Ziele: Klimakleber der „Letzten Generation“ nehmen Reiche ins Visier
Die Klimakleber der „Letzten Generation“ haben neue Ziele ins Visier genommen: Aktionen gegen Reiche – diese seien vor allem für die Klimakatastrophe verantwortlich.
Immer wieder machte die „Letzte Generation“ in den letzten Monaten mit zahllosen Straßenblockaden gegen Autofahrer auf sich aufmerksam. Das sorgte nicht nur für viel Unmut bei den Betroffenen und viel Kritik an den selbsternannten Klimaschützern. Auch Tausende Anzeigen richteten sich gegen die Gruppe. Immer wieder kam es in den letzten Wochen auch bundesweit zu Verurteilungen. In den letzten Wochen wurden diese Straßenblockaden unterbrochen. Nun ist die „Letzte Generation“ wieder zurück.
Reiche rücken in den Fokus und dann Sommerpause
Man wolle ab nächster Woche „an die Symbole des modernen Reichtums gehen“ und die „Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken“, heißt es in einem „Sommerplan 2023“ der Gruppe, dessen Gültigkeit auf Anfrage der dpa gegenüber bestätigt wurde.
Weiter heißt es im Plan, dass die Bundesregierung es zulasse, „dass die superreichen Menschen Tag für Tag unsere Lebensgrundlagen zerstören“. Die Klimakatastrophe werde „in erster Linie von den Reichen“ gemacht. Was genau geplant ist, darüber schweigen sich die Klimaaktivisten aus. Konkrete Aktionen wolle man noch nicht nennen.
In der Zeit vom 15. Juli bis zum 6. August kündigte die Gruppe eine Sommerpause an. Aktionen soll es in diesem Zeitraum nicht geben.
Im August nimmt Gruppe Bayern ins Visier
Ab dem 7. August, so die „Letzte Generation“, soll es dann eine Kampagne geben, die sich schwerpunktmäßig auf Bayern konzentrieren soll. Die Klimakleber schauen hier auf die im Oktober in Bayern stattfindende Landtagswahl. Ab dem Herbst sollen die Proteste dann wieder schwerpunktmäßig in Berlin stattfinden.
Ende Mai kam es zu einer großangelegten Razzia gegen die Gruppe „Letzte Generation“. 170 Polizisten durchsuchten damals 15 Wohnungen und Geschäftsräume der Gruppe in sieben Bundesländern. Unter anderem wurde dabei auch die Wohnung der Sprecherin Carla Hinrichs in Berlin durchsucht.
Die Aktion wurde damals im Auftrag des bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) und der Generalstaatsanwaltschaft München durchgeführt. Hintergrund ist ein laufendes Ermittlungsverfahren der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET).
Gegen sieben Beschuldigte wird ermittelt, die im Alter zwischen 22 und 38 Jahren sind. Laut der Generalstaatsanwaltschaft werden fünf von ihnen beschuldigt, eine kriminelle Vereinigung gebildet zu haben, während zwei von ihnen der Unterstützung bezichtigt werden.
Konkret wird ihnen vorgeworfen, eine Spendenkampagne zur Finanzierung von „weiteren Straftaten“ für die Gruppierung „Letzte Generation“ organisiert zu haben. Diese Kampagne wurde über ihre Website beworben und hat mindestens 1,4 Millionen Euro an Spendengeldern eingebracht. Es wird behauptet, dass das Geld größtenteils für die Begehung weiterer Straftaten verwendet wurde. Zusätzlich stehen zwei der Beschuldigten im Verdacht, im April 2022 versucht zu haben, die Öl-Pipeline Triest-Ingolstadt zu sabotieren.
Razzien schadeten Gruppe offenbar finanziell nicht
Nicht ausgeschlossen, dass der Kampagnenschwerpunkt Bayern im August nicht nur mit der anstehenden Landtagswahl zusammenhängt. Aus der Ankündigung der Gruppe ergibt sich kein Hinweis darauf, dass die geplanten Aktionen im Zusammenhang mit den Ermittlungsverfahren stehen.
Finanziell scheinen die Hausdurchsuchung der Gruppe offenbar nicht geschadet zu haben. Innerhalb weniger Tage nach den Razzien sollen die Klimakleber mehr als 300.000 Euro an Spenden eingesammelt haben. Mehrere Medien, darunter auch die FAZ, hatten darüber berichtet.
Verstärkt wird nach den Razzien um Spenden und Hilfe gebeten. Auch diverse Schulungen werden angeboten. Demonstranten und Teilnehmer an Aktionen der „Letzen Generation“ dürfen zukünftig nur noch mit der Presse sprechen, wenn sie ein „einführendes Pressetraining“ sowie zwei „Übungssessions“ besucht haben.
Ministerpräsident Kretschmann spricht von schlechten „Untergangserzählungen“
Kritik an der „Letzten Generation“ kam vor wenigen Tagen vom baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne). Die behauptete „dystopische Untergangserzählung“ sei laut Kretschmann unbegründet.
Er betonte, dass Deutschland lediglich zwei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verursache und den Klimawandel allein nicht stoppen könne. Seiner Meinung nach liege die Aufgabe des Landes darin, als führendes Hochtechnologieland voranzugehen und zu demonstrieren, dass es den Übergang zu einem klimaneutralen Wirtschaftsstandort schnell schaffen könne, ohne dabei Menschen ohne finanzielles Vermögen zurückzulassen.
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