„Neue Qualität“ der Übergriffe auf Einsatzkräfte zu Silvester: „Rettungsfahrzeug wurde gezielt mit Brandsatz beworfen“
In vielen Städten wurden mehr oder weniger positive Bilanzen aus der Silvesternacht gezogen, obwohl es auch in diesem Jahr zahlreiche Einsätze sowohl für Feuerwehr und Notärzte als auch für Polizei gab.
Doch was die Polizisten und Rettungskräfte besonders zu schaffen machte, waren die zahlreiche Angriffe auf sie. Die Berliner Feuerwehr sieht darin eine neue Dimension der Gewalt, berichtet der „Tagesspiegel“.
49 Übergriffen auf Polizisten und Rettungskräfte in Berlin
„Die Welt“ berichtet von 49 Übergriffen auf Polizisten und Rettungskräfte, 33 davon mit Pyrotechnik – allein in der Silvesternacht in Berlin. Doch nicht nur das, in der Hauptstadt kam es auch zu Beleidigungen, Bedrohungen und Körperverletzungen gegenüber den Helfern.
Thomas Kirstein, Sprecher der Berliner Feuerwehr, klagte über eine „neue Qualität“ der Übergriffe.
So sei ein Rettungsfahrzeug gezielt mit einem Brandsatz beworfen worden, sagte er dem Berliner „Tagesspiegel“. „Das ist neu,“ so Kirstein.
Insgesamt sei die Zahl der Übergriffe auf Polizei und Rettungskräfte in der Hauptstadt zwar geringfügig zurückgegangen, doch immer noch liege sie auf einem hohen Niveau. Dabei macht er klar, dass alle dokumentierten Angriffe auch zur Anzeige gebracht werden. Doch das ist kein Berliner Phänomen. Deutschlandweit gab es Angriffe.
Mannheim: Mehrere Beamte wurden mit Faustschlägen traktiert
In Mannheim beispielsweise wurden Polizisten aus einer Gruppe von Menschen heraus attackiert. Dabei wurden mehrere Beamte mit Faustschlägen traktiert und leicht verletzt, berichtet die „Welt“.
Zuvor hatte ein Autofahrer eine Schreckschusspistole gezogen und einen anderen Mann bedroht. Dieser entriss daraufhin dem Fahrer die Waffe und feuerte mehrfach auf dessen Auto. Als die Polizisten die Anwesenden kontrollieren wollten, eskalierte die Lage.
Eine Gruppe von 50 bis 60 Menschen „verbündete sich gegen die Uniformierten“ und widersetzte sich den Platzverweisen. Einer Polizistin in Rheinland-Pfalz wurde von einer 18 Jahre alten Fahranfängerin in den Finger gebissen. Kurz vor Mitternacht war die stark alkoholisierte Frau mit ihrem Wagen von der Fahrbahn abgekommen und mit mehreren geparkten Fahrzeugen zusammengestoßen.
Die Frau versuchte zunächst, von der Unfallstelle zu flüchten. Jedoch konnten Polizeikräfte sie in der Nähe aufgreifen. Die Frau wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Kelheim: Mann greift die Besatzung eines Rettungswagens an
Ein aggressiver Patient griff im bayerischen Kelheim die Besatzung eines Rettungswagens, einen Notarzt und weitere Menschen an. Zunächst war ein Rettungsruf wegen einer scheinbar bewusstlosen Person in einer Hofeinfahrt eingegangen. Jedoch als der Mann auf eine Trage gelegt werden sollte, habe dieser plötzlich um sich geschlagen.
Insgesamt wurden dabei vier Menschen verletzt. Der Mann hat zudem versucht, mit einer Eisenstange in eines der zwei Rettungsfahrzeuge einzudringen. Dabei schlug er eine Heckscheibe ein. Die Rettungskräfte brachten sich in Sicherheit. Durch Polizeikräfte wurde der Angreifer schließlich überwältigt, schreibt die „Welt“.
Hamburg: Gruppe wirft Gegenstände auf Feuerwehrleute
In Hamburg am Barmbeker Markt wurden Rettungskräfte behindert, als sie einem 20-Jährigen helfen wollten. Der junge Mann wurde mit einem Messer in einer Shisha Bar verletzt und schleppte sich ins Freie. Sein Bruder hatte telefonisch Hilfe gerufen. Draußen im Freien wurde er von einer rund 20-köpfigen Gruppe umzingelt, so die „Bild-Zeitung“.
Als vor Eintreffen des Notarztes ein Feuerwehrauto von einem anderen Einsatz am Tatort vorbeikam und anhielt, stürmten die Männer auf das Fahrzeug zu, bewarfen die Helfer mit Gegenständen, beleidigten sie und griffen die Retter an. Die Helfer fühlten sich bedroht, blieben im Fahrzeug und riefen Polizeikräfte zur Unterstützung. Nachdem die Polizei die Lage beruhigen konnte, wurde die schwer verletzte Person mit einem Messerstich im Rücken von einem Notarzt versorgt und ins Krankenhaus gebracht. (er)
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