Neue Bundesländer: Zwei Drittel halten politisches Engagement für sinnlos
Eine deutliche Mehrheit der Ostdeutschen kann sich mit der Demokratie als Idee identifizieren, allerdings ist weniger als die Hälfte zufrieden mit ihrem Alltagserleben in der Demokratie. Das ergab eine am Mittwoch in Berlin vorgestellte Studie der Universität Leipzig, für die 3.546 Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern repräsentativ befragt wurden. Zwei Drittel halten es demnach für sinnlos, sich politisch zu engagieren.
Mehr als 75 Prozent glauben, keinen Einfluss auf die Regierung zu haben. Fast ein Viertel fühlt sich laut Studie als Verlierer der deutschen Wiedervereinigung, nicht mal die Hälfte möchte sich als Gewinner bezeichnen – nur 45,6 Prozent äußerten sich so. Mehr als 57 Prozent gaben an, sich als Bürger der ehemaligen DDR zu fühlen.
Die große Mehrheit der Befragten gab an, sich ohne politischen Einfluss zu fühlen. Die Identifikation als Ostdeutsche ist hoch, die Bilanz der Wiedervereinigung durchwachsen: „Ein Viertel fühlt sich als Verlierer der Wiedervereinigung, nicht mal die Hälfte möchte sich als Gewinner bezeichnen. Rückblickend ist die Zufriedenheit unter den Befragten mit ihrem Leben in der DDR hoch“, fasste Studienleitern Prof. Dr. Oliver Decker ein zentrales Ergebnis der repräsentativen Befragung zusammen.
Die Studie, die auch Fragen zum Erleben und zur Bewertung der Wendejahre stellt, entstand in Kooperation mit dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) – einem Verbund aus elf Hochschul- und Forschungsinstituten, der die Widersprüche des gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nimmt.
Bei der repräsentativen Befragung des Else-Frenkel-Brunswik-Instituts der Universität Leipzig wurden 3.546 Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern befragt. Die Studienleitern heißen Prof. Dr. Oliver Decker und Prof. Dr. Elmar Brähler. (afp/er)
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