Nett & gewalttätig – Reutlinger Macheten-Mann erschlägt schwangere Freundin – Täter polizeibekannt
„Für den Tathergang spielt es keine Rolle“, räumte ein Polizeisprecher ein. „Aber wir nennen Ross und Reiter.“
So zitiert der „Tagesspiegel“ den Beamten zu der Bluttat, die am Sonntag in der Innenstadt von Reutlingen, wenige Kilometer südlich von Stuttgart, in Baden-Württemberg geschah.
Ein 21-jähriger Asylbewerber aus Syrien erschlug seine 45-jährige polnische Freundin, eine Arbeitskollegin, mit einer 60 Zentimeter lange Machete aus dem Dönerladen. Der Syrer arbeitete seit wenigen Wochen in dem Imbiss. Nach der Tat rannte der Mann, wild um sich schlagend, durch die Innenstadt.
https://www.youtube.com/watch?v=zrTwNZMi9Dw
Ein netter Kerl am Arbeitsplatz, aber …
Vor Monaten schon hatte der junge Syrer im Laden die 45-jährige Polin kennengelernt, die hier arbeitete. In die habe er sich verliebt, sagt Mohammad Alhelo (20), sein Arbeitskollege der „Stuttgarter Zeitung“ (SZ). „Sie war Polin und hat bei uns das Geschirr abgeräumt.“
Alhelo beschreibt ihn als freundlichen Kerl. Vor eineinhalb Jahren sei er allein aus Aleppo gekommen.
Sein Zimmernachbar im Asylheim, Hamza Al Mohamad, kannte den jungen Syrer da wohl etwas besser: „Er war ein guter Mann, aber er hat immer viele Drogen genommen, Marihuana und Alkohol.“ Der Mann berichtet, dass er seit einigen Wochen eine Freundin gehabt habe, seine Arbeitskollegin. „Ich glaube, sie war schwanger, im vierten Monat“, weiß der Nachbar. Er habe sie jeden Tag mit in die Unterkunft gebracht.
Jedoch: „Er hatte ein eigenes Zimmer, er war so gewalttätig.“ Der Syrer habe seinen Köper mit einer Rasierklinge geritzt, offenbart Mohamad, der Zimmernachbar. Später wird bekannt, dass der Syrer zuvor in einer anderen Asylunterkunft, im Süden Reutlingens gewohnt habe. An der Eingangstür hängt ein Foto von ihm: Hausverbot! Der Zettel informiert in mehreren Sprachen darüber, was Nadeem A., ein Security erklärt: „Er durfte nicht mehr rein, er hat immer Probleme gemacht. Er war einer, der ständig geprügelt und Stress gemacht hat.“
Der Sicherheitsmann sagt, dass er gerade die Männer im Haus über die Tat informiert habe, alle seien erschrocken gewesen. „Das wirft ein schlechtes Bild auf die Syrer“, sagt der Wachmann, „dabei gibt es hier kaum Ärger.“
Die Arbeitskollegen im türkischen Dönerladen kannten den 21-Jährigen nicht so. Für Nihat Yildirim, den Onkel des Imbissbesitzers, ist die Tat unverständlich: „Er hieß Mohamed und hat bei uns im Service geholfen, er hat einen guten Eindruck gemacht“, so der 46-Jährige, der fassungslos nur wenige Meter vom Lokal entfernt am Tatort steht.
https://www.youtube.com/watch?v=fMU7BdLMkgA
Eine Beziehungstat, sagt die Polizei, mehr nicht
Am Zentralen Omnibusbahnhof in der Innenstadt liegt die 45-jährige schwangere Frau aus Polen, erschlagen mit einer Machete.
Ein Bewohner der Flüchtlingsunterkunft erzählt, dass er den Syrer kurz vor der Tat am Busbahnhof gesehen habe. Er habe aufgeregt telefoniert: „Er war ganz rot im Gesicht und hat laut ins Telefon gesprochen“, so der Asylbewerber.
Der Arbeitskollege des Täters, der 20-jährige Mohammad Alhelo, erinnert sich: „Er ist mit dem Messer durch das Restaurant gerannt und hat es über dem Kopf geschwungen“, so der Angestellte, der daraufhin auf die Straße flüchtet.
Offenbar sucht der Syrer seine Freundin, die Polin. Im Imbiss trifft er sie jedoch nicht an, worauf er wütend zum nahen Busbahnhof rennt. Dort treffen die beiden aufeinander. Sie geraten in Streit. Er schlägt zu. Für die Frau kommt jede Hilfe zu spät. Sie stirbt an ihren tödlichen Kopfverletzungen.
„Es handelt sich um einen Einzeltäter“, sagt Björn Reusch, der Sprecher des Reutlinger Polizeipräsidiums. Die Polizei vermutet eine Beziehungstat. Der junge Syrer ist kein Unbekannter: mehrfache Körperverletzung, Diebstahl, Drogenbesitz.
Er gebe Hinweise auf psychische Probleme, so der Polizeisprecher. Die „B.Z.“ schreibt: „Es gibt laut Polizei keine Anhaltspunkte für einen terroristischen Hintergrund der Tat!“
Eine irre Flucht
Nach der Tat flüchtet der Mörder, mit der Machete wild um sie fuchtelnd. Vor einem anderen Kebab-Lokal wirft er Stühle um und rennt quer über die vierspurige Straße, so ein Augenzeuge. Dabei schlägt er die Scheiben eines Citroen ein, eine 51-Jährige erleidet Schnittwunden am Unterarm, der Mann (41) im Wagen einen Schock. Beide kommen ins Krankenhaus, so die „SZ“.
Dann rennt er in eine Gaststätte in der Eberhardstraße, verletzt einen 23-Jährigen im Gesicht, der ebenfalls ins Krankenhaus muss. Vor einem Imbiss in der Wilhelmstraße schlägt er mehrfach auf einen Holztisch ein. In dieser Gegend trifft er auf zwei Frauen (54, 21). Die Ältere kommt mit einer Platzwunde ins Krankenhaus, die Jüngere mit einem Schock, beide stationär.
„Der Täter war völlig von Sinnen. Er rannte mit seiner Machete sogar einem Streifenwagen hinterher“, berichtet die „Bild“ die Schilderung eines Augenzeugen.
Er flüchtet weiter über die Karlsstraße. Hier rammt ihn Alper M. (21), der Sohn eines Dönerbuden-Inhabers, der die Bluttat an der Polin zuvor gesehen hatte mit seinem 1er-BMW, stoppt den Macheten-Mann gezielt und verhindert damit vermutlich weitere Opfer.
Der Syrer wird zu Boden geschleudert, bleibt leicht verletzt liegen. Die Polizei kommt, nimmt ihn fest. Er liegt jetzt unter Bewachung im Krankenhaus, ist noch nicht vernehmungsfähig, heißt es.
Baden-Württembergs Innenminister, Thomas Strobl (CDU) sagte am Sonntag: „Der Täter konnte Gott sei Dank gleich festgenommen werden, so dass von ihm keine weitere Gefahr ausgeht.“ Er stehe in ständigem Kontakt mit den Ermittlungsbehörden. „Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der getöteten Frau und bei den Verletzten.“ (sm)
Siehe auch:
Macheten-Blutbad in Reutlingen: Eine Tote, zwei Verletzte, Täter verhaftet
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