Nationalismus bekämpfen: Junge Linke ruft zum Abknicken von WM-Deutschlandfahnen auf

Unter der Kampagne "Deutschland knicken" ruft eine linke Jugendorganisation auf, sich durch das Abknicken oder Einsammeln von Deutschlandfahnen strafbar zu machen. Deutschlandfahnen sind gerade jetzt zur Fußball-WM vermehrt zu sehen und ein Zeichen für Nationalismus, den die Organisation bekämpfen will.
Epoch Times18. Juni 2018

Für den einen ist die Zeit der Fußball-WM ein alle vier Jahre wiederkehrender Höhepunkt im alltäglichen Leben, für den anderen spielt die WM keine Rolle und für den dritten ist es nur ein Tangieren am Rande – oberflächlich und temporär.

Dementsprechend kursieren auch unterschiedliche Aufrufe in der Medienlandschaft, welche, die einladen bei der WM mitzufeiern, und welche, die alternative Angebote anbieten, um dem WM-Trubel zu entfliehen.

Die linke Jugendorganisation Linksjugend [‘solid] geht noch einen anderen Weg. Unter der Kampagne „Deutschland knicken“ rufen die Linken auf, sich durch das Abknicken oder Einsammeln von Deutschlandfahnen strafbar zu machen. Deutschlandfahnen sind gerade jetzt vermehrt zu sehen und ein Zeichen für Nationalismus, den die jungen Linken bekämpfen wollen, so ihr Ansinnen.

Die genaue Begründung lautet auf der Linksjugend [‘solid] Webseite folgendermaßen:

„Ob an Häusern, Autos oder im Supermarkt: Bereits jetzt ist der öffentliche Raum zunehmend schwarz-rot-gold gefärbt.

Diese Tatsache wird oft als harmloser Party-Patriotismus verklärt und wer das infrage stellt, bekommt Stress. Wagt man es sogar, das Spektakel als Nationalismus zu bezeichnen, sind wüste Beleidigungen und Gewaltandrohungen nicht weit. Spätestens dann zeigt sich, wie wenig harmlos dieses nationale Fieber wirklich ist.“

Deutschland im Vergleich unauffällig was Nationalbewusstsein betrifft

Jubeln und Anfeuern der eigenen Fußballmannschaft ist nach Logik der Linken „böser“ Nationalismus und wird abgestempelt. Ein Blick auf andere Länder zeigt jedoch, das die Deutschen im Vergleich sehr verhalten und unauffällig sind.

Bei dem Spiel Deutschland gegen Mexiko beispielsweise: während nur wenige im Stadion – und den DFB-Spielern – Deutschlands Nationalhymne gesungen haben, bebte das Stadtion bei der mexikanischen Hymne. Mit Herz und Seele haben die Mexiko-Fans und ihre Mannschaft die Hymne ihres Landes gesungen. Bei den Deutschen war davon nichts zu sehen und zu spüren.

In dem Aufruf der Linken heißt es weiter: „Das „Mitfiebern für das eigene Team“ tritt hinter den Stolz auf ein ganzes Land. Die Konsequenz ist die Ausgrenzung anderer, denn erst dadurch wird die eigene Gruppe definiert. Das ist vielleicht ein gutes Gefühl für diejenigen, die dazugehören – aber es verletzt und wertet diejenigen ab, die ausgeschlossen werden.“

Fußball verbindet Nationalitäten

Tatsächlich zeigt sich aber gerade während der WM-Zeit in Bars, Cafes und Kneipen ein anderes Bild. Beim Fußballschauen in Deutschland spielt die Nationalität eine untergeordnete Rolle. Plötzlich sympathisieren Menschen aus verschiedenen Nationen miteinander, zu denen man sonst gar keinen direkten Bezug hätte. Erkennbare Deutschlandfans feiern miteinander unabhängig ihrer Nationalität – Fußball verbindet.

Und scheidet das eigene Team aus, wird umgehend mit einer anderen Mannschaft mitgefiebert – die man nun stellvertretend unterstützt. Da wird ein Deutscher plötzlich zum Spanien-Fan und ein Grieche zum leidenschaftlichen Anhänger der englischen Mannschaft.

Im Aufruf der Linken heißt es aber: „… und außen vorbleiben insbesondere Migrant*innen, People of Colour und andere Menschen, die nicht als Teil des nationalen Kollektivs betrachtet werden. Das ist nicht nur ein theoretisches Problem, sondern führt ganz real dazu, dass die Anzahl rassistischer Gewalttaten in Zeiten von Fußballmeisterschaften oder anderen nationalen Großevents steigt.“

Das mag auf Auseinandersetzungen unter Hooligans zutreffen, aber auf den normalen Fußballfan auf den WM-Fanmeilen, Bars, Cafes und Geschäftsstraßen – mit ihren Video-Leinwänden – nicht. Hier zeigt Fußball eine auf wundersame Weise verbindende Kraft.

So verwundert auch nicht die Reaktion auf den Facebook-Aufruf der Initiative „Deutschland knicken“ der als Frage formuliert ist:

(er)



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