Nach Zugunglück in Hamburg: Ein Gleis wieder frei – Lkw-Fahrer in U-Haft

Nach dem Zusammenstoß zwischen einem ICE und einem Sattelzug mit einem Toten ist der Lastwagenfahrer festgenommen worden. Er wurde unter anderem wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung in eine Untersuchungshaftanstalt gebracht.
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, wird noch ermittelt.
Wie es zu dem Unfall kommen konnte, wird noch ermittelt.Foto: Daniel Bockwoldt/dpa
Epoch Times12. Februar 2025

Stunden nach dem Zusammenstoß eines Lkws mit einem ICE in Hamburg konnte der Zug erfolgreich abgeschleppt werden.

Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte, ist eines der betroffenen Gleise im Süden der Stadt seit dem frühen Morgen wieder befahrbar. Dennoch sollten sich Fahrgäste darüber informieren, ob ihre Züge planmäßig fahren.

Bei dem Zugunglück im Bezirk Harburg wurde am Dienstagabend ein 55-jähriger Fahrgast laut Bundespolizei so schwer verletzt, dass er auf dem Weg ins Krankenhaus starb. Nach Feuerwehrangaben wurden weitere sechs Menschen schwer und 19 leicht verletzt. In dem Zug befanden sich etwa 290 Reisende.

Der ICE war mit einem schwer beladenen Lkw zusammengestoßen.

Lkw-Fahrer festgenommen

Der Lastwagenfahrer wurde festgenommen. Der 34-Jährige sei unter anderem wegen des dringenden Tatverdachts der fahrlässigen Tötung auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in eine Untersuchungshaftanstalt gebracht worden, teilte die Bundespolizei in Hamburg am Mittwoch mit. Der Mann soll demnach einem Haftrichter vorgeführt werden.

Weitere Einzelheiten nannte die Bundespolizei noch nicht. „Die Ermittlungen der Bundespolizei zur Ursache der Kollision laufen auf Hochtouren, werden aber sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, erklärte diese. Unter anderem würden Zeugen befragt und Videos ausgewertet. Alkohol- und Drogentests bei dem Lastwagenfahrer verliefen demnach negativ.

Ermittlungen zu dem Unfall führen Bundes- und Landespolizei gemeinsam. Die Bundespolizei ermittelt nach eigenen Angaben wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, die Todesfallermittlungen werden zuständigkeitshalber vom Landeskriminalamt der Polizei in Hamburg geführt.

Der aus Rumänien stammende Lastwagenfahrer wurde demnach von Bundespolizisten vorläufig festgenommen und in einem Polizeirevier erkennungsdienstlich behandelt. Anschließend wurde er auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in ein Untersuchungsgefängnis gebracht.

Ein Gleis ist nach dem Unfall wieder frei und befahrbar.

Ein Gleis ist nach dem Unfall wieder frei und befahrbar. Foto: Daniel Bockwoldt/dpa/Daniel Bockwoldt

Wie es zu dem Zusammenstoß auf dem halbbeschrankten Bahnübergang mit Lichtzeichenanlage im Stadtteil Rönneburg kommen konnte, wird noch ermittelt.

Der ICE mit 291 Insassen war zum Zeitpunkt des Unfalls am frühen Nachmittag mit hoher Geschwindigkeit unterwegs und rammte den Lkw mit solcher Wucht, dass vor allem in den vorderen Wagen die Fensterscheiben zerbrachen, wie eine Augenzeugin dpa schilderte.

Die schweren Bahnschienen auf der Ladefläche des Sattelzugs wurden weit über den Unfallort verstreut.

Fahrgäste müssen stundenlang im Zug ausharren

Einige der Fahrgäste mussten nach dem Unfall noch stundenlang im Zug ausharren, bevor sie schließlich mit Bussen nach Hamburg-Harburg gebracht wurden.

Ein Großaufgebot an Rettungskräften war im Einsatz, allein die Feuerwehr war mit rund 80 Helfern vor Ort, die Bundespolizei mit 70 Beamten. Außerdem schickte die Bahn mehrere Mitarbeiter aus dem Notfallmanagement zur Unfallstelle.

Der ICE war auf dem Weg von Hamburg über Bremen nach München. Die Strecke wurde für Rettungs- und Ermittlungsarbeiten zunächst gesperrt.

Laut Deutscher Bahn mussten einige Fernverkehrszüge umgeleitet werden, was Verspätungen von bis zu 15 Minuten und vereinzelte Zugausfälle verursachte. (dpa/afp/red)



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