Nach Vergewaltigung: Hunderte Anhänger und Gegner der AfD demonstrieren in Freiburg
Nach der mutmaßlichen Gruppenvergewaltigung einer jungen Frau haben am Montagabend zwischen 300 und 500 Sympathisanten der AfD in Freiburg demonstriert. Nach Angaben eines Polizeisprechers traf die von der Partei angemeldete Kundgebung vor dem Rathaus auf rund 1500 Gegendemonstranten. Mehr als hundert Polizisten waren demnach im Einsatz, die Kundgebungen verliefen weitgehend friedlich.
Drei Polizisten erlitten ohne Einwirkung Dritter leichte Verletzungen. Zwei Demonstranten wurden nach eigenen Angaben von den Sicherheitskräften verletzt, wie die Polizei mitteilte. Die Identität von vier Demonstranten sei wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Versammlungsgesetz und andere Straftaten überprüft worden.
Die AfD-Anhänger zogen laut Polizei ab 18.30 Uhr vom Martinstor durch die Freiburger Innenstadt bis zum Rathausplatz. Sie wurden dabei mehrmals durch Gegendemonstranten kurzzeitig aufgehalten, die Polizei machte die Strecke für die Demonstration aber wieder frei. Obwohl Gegendemonstranten teilweise zur Seite abgedrängt wurden, kam es zu keinen schwerwiegenden Zusammenstößen, wie die Polizei erklärte. In einem Fall musste demnach Pfefferspray eingesetzt werden.
Auf dem Rathausplatz begann laut Polizei gegen 18.45 Uhr die Abschlusskundgebung der AfD. Viele Gegendemonstranten hielten sich währenddessen in den angrenzenden Straßen auf.
Gegen 21 Uhr verließen die AfD-Anhänger nach Beendigung ihrer Kundgebung den Rathausplatz. Wege, die von Gegendemonstranten besetzt waren, machte die Polizei nach eigenen Angaben frei.
Die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung erschüttert Freiburg seit Tagen. Eine Gruppe von Männern soll Mitte Oktober eine 18-Jährige nach einem Diskobesuch vergewaltigt haben. Möglicherweise wurden der jungen Frau zuvor „berauschende Mittel“ verabreicht.
Die Ermittler nahmen bisher acht Verdächtige fest, sieben Syrer und einen deutschen Staatsangehörigen. Fast alle von ihnen waren demnach polizeilich bereits in Erscheinung getreten. Die Ermittlungen gehen weiter. Unter anderem schließt die Polizei nicht aus, dass noch mehr Männer an der Tat beteiligt waren. (afp)
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