Nach Suizid-Fall an Berliner Schule: Weiteres Mobbingopfer klagt an
Nur wenige Tage nach der mutmaßlichen Selbsttötung eines elfjährigen Mädchens kommt ihre Schule in Berlin-Reinickendorf nicht zur Ruhe. Nun klagt die Mutter eines zehnjährigen Sohnes an: Er soll seit einem Jahr massiv gemobbt werden. Jetzt leidet er unter schweren Depressionen. „Eines Tages stand er bereits auf dem Fensterbrett und wollte springen“, sagte die Mutter gegenüber der „B.Z.“.
Seitdem sei er in therapeutischer Behandlung, klagt Sarah R. Sie macht die Mitschüler ihres Sohnes für die Situation mitverantwortlich. Immer wieder hätten sie ihn verbal fertiggemacht, ihn angespuckt und geschlagen. Sie hätte auch schon mehrmals mit der Schule gesprochen. Die Depressionen ihres Sohnes wurden allerdings nicht ernst genommen, berichtet die Mutter.
„Das Schlimmste ist, dass er denkt, dass alles seine Schuld sei“
Eine Hilfe-Konferenz für ihren Sohn vor zwei Monaten hätte nichts geändert. „Es sind immer dieselben Kinder, die auf ihm rumpieken“, sagte die Mutter zur „B.Z.“. „Und das Schlimmste ist, dass er denkt, dass alles seine Schuld sei.“
Sie will ihren Sohn nun auf eine Schule mit therapeutischem Schwerpunkt gehen lassen.
Vielen betroffenen Eltern geht es jedoch nicht schnell genug. Sie werfen der Schule Untätigkeit vor. Indes verspricht die Politik eine umfassende Aufklärung der Vorwürfe. Das kündigte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (54, SPD).
Die Berliner CDU zusammen mit der FDP beantragten eine Experten-Anhörung im Berliner Abgeordnetenhaus. Die Anhörung wird vermutlich in drei Wochen stattfinden.
(er)
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