Nach Schlag gegen Berliner Araber-Clan: Staatsanwaltschaft rechnet mit Gegenwehr

Nach dem Schlag gegen einen Araber-Clan in Berlin rechnet die Staatsanwaltschaft mit Gegenwehr.
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Die Berliner Polizei ist massiv gegen die Organisierte Kriminalität in der Hauptstadt vorgegangen - 77 Immobilien wurden beschlagnahmt.Foto: Paul Zinken/Archiv/dpa
Epoch Times20. Juli 2018

Rund 500 Mitglieder der Familie R. sollen in Berlin leben, berichtet der „RBB“. Mitte der 80er Jahren sollen sie bettelarm nach Berlin gekommen sein. Aus der Türkei sollen sie vertrieben worden sein, im Libanon als Staatenlose am untersten Rand der Gesellschaft gelebt haben. Mehrere Geschwister der Familie flüchteten während des Bürgerkriegs im Libanon in die Bundeshauptstadt.

Ohne Arbeitserlaubnis, ohne politisches Asyl, geduldet vom deutschen Staat und der Gesellschaft, lebten viele von Sozialhilfe und Schwarzarbeit, viele gingen in die Kriminalität. Ermittler schätzten deren Anteil auf zehn bis 50 Prozent.

Allein ein Oberhaupt, das in Alt-Buckow in einer Villa wohnt, hat zwölf Kinder, und die meisten von ihnen sind uns als Straftäter bekannt.“

(Sprecher des Neuköllner Bezirksamts für Jugend und Gesundheit)

Die Familie R. gehört zur arabischsprachigen Volksgruppe der Mhallamia. Insgesamt sollen etwa 8.000 in Berlin leben, mehr als sonst irgendwo anders in Europa.

Nach dem Schlag gegen den Clan

Nach dem Schlag gegen einen arabischstämmigen Clan in Berlin rechnet die Staatsanwaltschaft mit Gegenwehr: „Wir erwarten, dass Rechtsmittel eingelegt werden“, sagte der Chef der Anklagebehörde, Jörg Raupach, dem Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB).

In einem der größten Verfahren im Bereich der organisierten Kriminalität hatten die Ermittler 77 Immobilien mit einem Wert von mehr als neun Millionen Euro vorläufig beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Objekte mit Geld aus Straftaten wie einem spektakulären Sparkasseneinbruch von 2014 gekauft wurden. Ermittelt wird gegen 16 Beschuldigte der Großfamilie oder deren Umfeld – der Vorwurf: Geldwäsche.

Die Ermittlungen in dem seit 2016 laufenden Verfahren stünden trotz des Zwischenerfolgs am Beginn, sagte Raupach. Am Donnerstag hatte die Staatsanwaltschaft bekanntgegeben, dass bereits ein Widerspruch gegen die Beschlagnahme vorliegt.

Raupach betonte auch, dass die Staatsanwaltschaft genau beobachte, ob sich einer der Verdächtigen ins Ausland absetzen wolle. Alle Beschuldigten seien auf freiem Fuß, es gebe keine Haftbefehle.

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Großer Schock und Signal

Der Neuköllner Stadtrat Falko Liecke (CDU) glaubt, dass der erfolgte Großeinsatz gegen die Familie R. ein Signal an die Kinder sein könne, berichtet der „RBB“:

Sie sehen jetzt zum ersten Mal, dass der Staat sich wehrt. Sie müssen das als ganz neue Erfahrung und als großen Schock wahrnehmen. Wir müssen das nutzen und auf allen Ebenen nachsetzen.“

(Falko Liecke, CDU Berlin, Stadtrat)

Diesbezüglich forderte Liecke den Senat auf, ein berlinweites Clankonzept vorzulegen, um strukturierter gegen die kriminellen Großfamilien vorzugehen. (dpa/sm)



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