Nach Mord an Marcel K. in Mönchengladbach: Freunde organisieren Trauerfeier – OB Reiners befürchtet „Mörder-Jagd“

Freunde des ermordeten Marcel K. wollen am Donnerstagabend eine Trauerfeier abhalten. Der Oberbürgermeister befürchtet Eskalationen und hofft auf Besonnenheit aller Seiten.
Von 20. September 2018

Gestern Nachmittag fand ein Passant nahe des Museums am Abteiberg im Stadtzentrum von Mönchengladbach einen leblosen Mann in seinem Blut liegend vor. Sein Oberkörper wies zahlreiche Messerstiche auf. Die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des 32-Jährigen feststellen.

Wie der „Kölner Express“ schreibt, handelt es sich bei dem Toten um einen 32-jährigen Mann aus Bremen, der Mitbegründer des Bündnisses „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) war.

Freunde organisieren Trauerfeier

Freunde und Bekannte des Opfers wollen am frühen Donnerstagabend, 20. September, eine privat angemeldete Trauerfeier für den Ermordeten abhalten: „Informiert eure Freunde und bringt Kerzen sowie Blumen mit.“

Die Polizei rechnet laut „Rheinische Post“ mit etwa 500 Teilnehmern. „Wir gehen von einem friedlichen Verlauf aus, sind aber vorbereitet, sollte es zu Störungen kommen“, so eine Polizeisprecherin am Mittag zuvor.

Wir haben gemeinsam gefeiert – Höhen und Tiefen erlebt. Du hast immer zu uns gestanden. Und wir zu dir. Es tut uns unendlich leid, dass du von uns gegangen bist. Wir werden dich niemals vergessen, unser Freund.“

(„Wir trauern um Captain Flubber“, Mönchengladbach steht auf)

Oberbürgermeister hofft auf Besonnenheit

Angesichts der möglichen Folgen nach der Ermordung von Marcel K. hofft der Oberbürgermeister von Mönchengladbach, Hans Wilhelm Reiners (CDU), auf die Besonnenheit aller Seiten.

Es macht mir große Sorgen, wenn ich nach dieser schrecklichen Gewalttat im Netz Aufrufe lese, nach Mönchengladbach zu fahren und den Mörder zu jagen. (…) Besonnenheit ist jetzt auf allen Seiten das Gebot der Stunde.“

(Hans Wilhelm Reiners, CDU, OB Mönchengladbach)

Die Spekulationen um den Mord an Marcel K. greifen wild um sich: War es ein politischer Mord? Von Linksextremisten, von Islamisten, von Migranten oder anderen? Soll die Hooligan-Szene provoziert werden, Gewaltbilder für die Medien zu „produzieren“?

Man ist besorgt. Und nicht nur Oberbürgermeister Reiners macht sich Gedanken um mögliche Eskalationen: Die Infoseite „Volldraht“ befürchtet, dass die „Reaktionen in der Szene“ auf den Mord an Marcel K. von „auf links gedrehten Gesinnungsfaschisten“ dazu benutzt werden könnte, um eine „Begründung für weitere Eingrenzungen der Rede- u. Meinungsfreiheit“ zu erwirken.



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