Nach Magdeburg-Anschlag: Stadt richtet Gedenkort ein
Zur Erinnerung an die Opfer des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die Stadtverwaltung einen Trauer- und Gedenkort eingerichtet. Dieser befindet sich im Alten Rathaus, wie die Stadt am Mittwoch mitteilte. Dort würden Plüschtiere und Beileidsbekundungen gezeigt, die nach dem Anschlag vor der Johanniskirche abgelegt worden waren.
Außerdem liegt ein Kondolenzbuch aus. Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) trug sich dort ein. „Diese unfassbare Tat hat unsere Stadt ins Mark getroffen und hinterlässt eine Wunde, die nur schwer heilen wird“, schrieb sie.
Die Stadt hatte am Dienstag damit begonnen, vor der Johanniskirche abgebrannte Kerzen zu entfernen und verwelkte Blumen vorsichtig aufzunehmen. Diese würden pietätvoll auf einer Wiese des Westfriedhofs abgelegt, teilte sie mit. Auch viele von den mehreren hundert Plüschtieren würden aufgenommen und eingelagert.
Besuch beim Städtischen Klinikum
Borris besuchte am Mittwoch zusammen mit Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) das Städtische Klinikum in Magdeburg. Beide bedankten sich bei den Mitarbeitern. Im Städtischen Klinikum seien 81 Patienten, darunter elf Schwerstverletzte, behandelt worden, teilte das Ministerium mit.
Aktuell würden dort noch immer vier von ihnen versorgt. Zusätzlich zu den Mitarbeitern, die ohnehin im Krisenfall herbeigerufen wurden, seien nach dem Anschlag etwa 200 weitere Mitarbeiter, Helfer und niedergelassene Ärzte in die Klinik gekommen, um zu helfen.
Bei dem Anschlag am 20. Dezember war ein Mann mit einem Auto in Menschen auf dem Weihnachtsmarkt gefahren. Fünf Menschen starben am Tattag, fast 300 Menschen wurden verletzt.
Am Montag wurde bekannt, dass sich die Zahl der Todesopfer auf sechs erhöhte. Rund zweieinhalb Wochen nach der Tat erlag eine 52-jährige Frau in einem Krankenhaus im Magdeburger Umland ihren Verletzungen.
Der mutmaßliche Täter Taleb A. ist ein 50 Jahre alter Arzt aus Saudi-Arabien, der seit 2006 in Deutschland lebt. Gegen ihn wird ermittelt, er sitzt in Untersuchungshaft. Das Motiv ist noch unklar.
A. selbst versteht sich als Islamkritiker, er äußerte aber auch Verachtung gegenüber deutschen Behörden und dem deutschen Staat. In sozialen Netzwerken fiel er durch radikale und teils auch wirre Äußerungen auf. Am Montag wurde A. aus Sachsen-Anhalt in eine Haftanstalt nach Sachsen verlegt. (afp/red)
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