Nach Haft in Venezuela: Deutsche kehrt nach Hause zurück

Zweieinhalb Jahre lang sitzt eine junge Deutsche in Venezuela in Haft. Ihr wird der Schmuggel von Marihuana vorgeworfen worden. Nach längeren diplomatischen Bemühungen kann sie nun ausreisen.
Nach zweinhalb Jahren Haft in Venezuela kehrt eine Deutsche zurück nach Hause (Symbolbild).
Nach zweinhalb Jahren Haft in Venezuela kehrt eine Deutsche zurück nach Hause.Foto: Christoph Schmidt/dpa/dpa-tmn
Epoch Times30. Juni 2024

Eine junge Deutsche ist nach intensiven diplomatischen Bemühungen nach mehr als zweieinhalb Jahren aus der Haft in Venezuela entlassen worden. Wie die Sprecherin der 30-Jährigen bestätigte, landete sie in München und wurde von ihren Eltern am Flughafen abgeholt.

Es gehe ihr „den Umständen entsprechend gut“. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Frau sei vor ihrer Freilassung von der Deutschen Botschaft in Caracas betreut worden. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ über die Freilassung berichtet. Die 30-jährige Katharina M. sei bereits nach Deutschland ausgereist und hier angekommen.

Die Frau aus Bad Urach in Baden-Württemberg war in Venezuela wegen des angeblichen Schmuggels von einem halben Kilogramm Marihuana zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Sie hatte den Vorwurf stets bestritten, eine Berufung gegen das Urteil hatten die lokalen Behörden abgelehnt.

Stattdessen musste sie in Haft. Wie der „Spiegel“ weiter schreibt, waren dort Besuche deutscher Diplomaten aus Sicherheitsgründen zunächst unmöglich.

Ministerium von Baerbock bemühte sich um Freilassung

Das Ministerium von Annalena Baerbock (Grüne) hatte sich dem „Spiegel“-Bericht zufolge in den vergangenen zweieinhalb Jahren intensiv um die Freilassung der Frau bemüht.

Zuletzt telefonierte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) mit ihrem venezolanischen Amtskollegen Yván Eduardo Gil Pinto, wie AFP aus Verhandlungskreisen erfuhr. Dabei habe sich die Aussicht auf eine humanitäre Lösung ergeben.

Baerbock habe nach weiteren Gesprächen auf unterschiedlichen Ebenen die Lateinamerika-Beauftragte des Auswärtigen Amts, Annette Walter, nach Caracas entsandt – sie konnte M. dann am Samstag nach der Haftentlassung in Caracas in Empfang nehmen und bei der Rückreise nach Deutschland begleiten.

„Ich bin froh und erleichtert, dass unsere Bemühungen und unsere Unnachgiebigkeit um die Freilassung der jungen Frau zum Erfolg geführt haben“, schrieb der Anwalt der 30-Jährigen, Nikolaos Gazeas. Ohne engagierten diplomatischen Einsatz seien Freilassungen dieser Art nicht möglich und ohne den Einsatz des Auswärtigen Amtes wäre die junge Frau heute nicht in Deutschland, schrieb Gazeas in einer Mitteilung.

Willkürliche Festnahmen

Venezuela wird seit 2013 von Staatschef Nicolás Maduro autoritär geführt. Seine Wiederwahl 2018 hatten zahlreiche europäische Staaten, die USA und die Opposition nicht anerkannt. Daraufhin erklärte sich der damalige oppositionelle Parlamentspräsident Juan Guaidó zum Interimspräsidenten. Maduro konnte sich allerdings mit Unterstützung des Militärs weiter an der Macht halten.

Bei der Wahl am 28. Juli strebt Maduro eine dritte Amtszeit an. Der 61-Jährige ist dafür bekannt, hart gegen politische Gegner vorzugehen. In den vergangenen Jahren waren in Venezuela immer wieder Menschen aus westlichen Ländern willkürlich festgenommen worden.

Nach „Spiegel“-Informationen hatte die nun freigelassene Frau ihre Strafe zunächst im venezolanisch-kolumbianischen Grenzgebiet in einer Haftanstalt für Drogenschmuggler absitzen müssen. Gut ein Jahr danach sei sie schließlich nach Los Teques nahe der Hauptstadt Caracas verlegt worden. (dpa/afp/red)



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