Nach Freilassung aus Bonner Klinik: „Ich könnte euch alle töten“ – Polizei verhaftet erneut Antisemitismus-Angreifer vom Hofgarten
Am Mittwochnachmittag, 11. Juli, 14.20 Uhr, ereignete sich in Bonn ein antisemitischer Angriff nahe der Universität. Ein Gast-Dozent der Hochschule, ein jüdischer Professor aus den USA, ging mit einer Begleiterin am angrenzenden Hofgarten entlang, als der 50-Jährige plötzlich von einem jungen Deutsch-Palästinenser attackiert wurde.
Der Unbekannte schlug ihm die Kippa dann mehrfach vom Kopf, schubste und schlug ihn gegen die Schulter und sagte hierbei unter anderem ‚Kein Jude in Deutschland‘.“
Anschließend flüchtete der Angreifer, verfolgt von dem Professor. Als die Polizei vor Ort ankam, dachte sie versehentlich, dass der Professor der Angreifer sei und brachten ihn zu Boden, schlugen ihm ins Gesicht. Kurz darauf wurde auch der 20-jährige tatsächliche Angreifer gefasst. Die Begleiterin konnte das Missverständnis auflösen.
Infolge dessen entschuldigen sich sowohl die Polizeipräsidentin und der Oberbürgermeister von Bonn als auch der NRW-Innenminister Herbert Reul bei dem Gast der Universität.
„Viele Juden überlegen sich inzwischen, ob sie in Europa noch eine Zukunft haben“, erklärte Dr. Margaret Traub, Sprecherin der Jüdischen Gemeinde Bonn.
Täter wurde in Klinik eingewiesen
Der junge Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit und palästinensischen Wurzeln ist der Polizei hinlänglich wegen Gewaltkriminalität und Drogenvergehen bekannt. Auch in diesem Fall schien der 20-Jährige unter Drogeneinfluss zu stehen, worauf die Beamten einen Schnelltest vornahmen. Aufgrund der Ergebnisse wurde anschließend die Entnahme einer Blutprobe angeordnet.
Der Beschuldigte wurde schließlich aufgrund von ärztlich attestierten psychischen Auffälligkeiten in eine Fachklinik eingeliefert.“
(Polizei Bonn)
Doch offenbar war dies nicht von Dauer.
Leichtfertig freigelassen
Bereits einen Tag später „wurde aus ärztlicher Sicht attestiert“, dass zu diesem Zeitpunkt keine Notwendigkeit für eine weitere Unterbringung des Beschuldigten in einer Klinik vorläge.
Auch die Ermittlungsbehörden glaubten, dass für den Heranwachsenden mit festem Wohnsitz keine weiteren Haftgründe bestünden:
Vor diesem Hintergrund wurde der Beschuldigte dann wieder nach Hause entlassen.“
Messer im Streit gezogen
Wenige Tage später, am Dienstag, 17. Juli, ereignete sich kurz vor Mitternacht Folgendes: Die Polizei wurde aufgrund einer Auseinandersetzung gegen 23.45 Uhr zum Bonner Hofgarten gerufen. Maßgeblich beteiligt an einem Streit mit mehreren Personen war wieder der 20-jährige Deutsch-Palästinenser.
Im weiteren Verlauf zog der 20-Jährige schließlich ein Messer und bedrohte mehrere der an dem Streit beteiligten Personen damit. Nach Zeugenangaben soll er hierbei unter anderem auch geäußert haben: ‚Ich könnte euch alle töten‘.“
Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Der 20-Jährige verschwand wieder vom Ort des Geschehens und bestieg an einer nahen Haltestelle die Straßenbahn.
Kurz darauf wurde er von einem Fahndungsteam der Polizei geschnappt. Erneut zeigte er verdächtiges Verhalten.
Da sich bei seiner Festnahme Anhaltspunkte auf eine mögliche Drogeneinwirkung ergeben hatten, wurde die Entnahme einer Blutprobe angeordnet.“
(Polizeibericht)
Während der folgenden Ermittlungen wurde die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht und der 20-Jährige sowie Zeugen des Vorfalls befragt.
Auf Antrag der Bonner Staatsanwaltschaft wurde der gegen den 20-Jährigen bereits bestehende Haftbefehl zu einer zurückliegenden Gewalttat, der zunächst außer Vollzug gesetzt worden war, durch das Landgericht Bonn wegen Wiederholungsgefahr wieder in Vollzug gesetzt.“
(Polizei Bonn)
Der Deutsch-Palästinenser wurde am heutigen Donnerstag, 19. Juli, in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.
Derzeit prüfen die Ermittler, ob der 20-Jährige möglicherweise in Zusammenhang mit weiteren Gewaltdelikten tatverdächtig ist.
Die Ermittlungen laufen.
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