Nach Erdogans Drohungen: Auswärtiges Amt rät Abgeordneten von Türkei-Reisen ab
Das Auswärtige Amt kommt dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zufolge intern zu der Einschätzung, dass die türkischstämmigen Bundestagsabgeordneten in nächster Zeit nicht in die Türkei reisen sollten. Für ihre Sicherheit könne nicht garantiert werden. Nachdem die elf Politiker von CDU, SPD, Grünen und Linken nicht gegen die Armenien-Resolution gestimmt hatten, hatte ihnen der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan vorgeworfen, ihr Blut sei "verdorben".
"Es ist unsäglich zu wissen, dort nun erst mal nicht mehr hinfliegen zu können", sagte die Integrationsbeauftragte Aydan Özoguz (SPD). "Erdogan muss begreifen, dass wir nicht der verlängerte Arm der Türkei sind." Andere türkischstämmige Bundestagsabgeordnete haben laut "Spiegel" Dienstreisen nach Ankara oder ihren Sommerurlaub am Bosporus abgesagt.
Grünen-Parteichef Cem Özdemir, der zu den Initiatoren der Armenien-Resolution gehört, erreichten zahlreiche Morddrohungen: "Natürlich frage ich mich, was ist, wenn jemand durchdreht und Selbstjustiz übt", sagte Özdemir. "Erdogans Äußerungen sind absolut inakzeptabel und eines Staatsoberhauptes unwürdig", so Cemile Giousouf (CDU). Mit heftigen Reaktionen aus der Türkei habe sie gerechnet. Nicht aber damit, dass sich Beleidigungen auch gegen ihre Eltern richten würden: "Dass unsere Familien in Haftung genommen werden, trifft mich."
(dts Nachrichtenagentur)
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