Geheimdokument der Bundespolizei: Ausreisepflichtige kaufen gefälschte Aufenthalts-Dokumente
Bereits 2017 brachen Unbekannte in der Berliner Ausländerbehörde ein und machten sich an den Dokumentenschränken zu schaffen. In der Nacht zu Ostersonntag 2019 kommt es dann zu einem erneutem Einbruch in die Behörde. Die Einbrecher stiegen über das Fenster zur Herrentoilette ein. Dann brachen sie gezielt einen Tresorschrank auf, in dem Dokumente und Geldkassetten aufbewahrt wurden und entwenden Stempel und Dienstsiegel.
Anschließend versuchen sie mit dem Entleeren von Feuerlöschern in den Räumen ihre Spuren zu verwischen. Nach Aussage eines Ermittlers wussten die Täter ganz genau, wo sie suchen müssen. Seiner Ansicht nach spricht das sehr für einen Innentäter, also einen Mitarbeiter, der mit diesen Kriminellen zusammengearbeitet hätte, berichtet die „Bild-Zeitung“.
Durch zahlreichen Blanko-Dokumente und die Dienstsiegel ist es den Einbrechern möglich, Ausländer-Papiere illegal zu verlängern und zu fälschen. Und tatsächlich griff die Bundespolizei bei Kontrollen bereits mehrfach Menschen auf, die mit auf dieser Weise gefälschten Dokumenten die deutsche Grenze passieren wollten.
Nun sensibilisiert die Bundespolizeiinspektion Kriminalpolizei intern bundesweit die Bundespolizeistellen vor dem Auftauchen gefälschter Aufenthaltstitel und vor Pässen, die aus Einbruchsdiebstählen in Ausländerbehörden oder Bürgerämtern „vornehmlich aus Berlin“ stammen.
Cirka 20.000 Niederlassungserlaubnisse und Aufenthaltserlaubnisse wurden gestohlen
In einem Warnschreiben der Bundespolizeiinspektion Kriminalpolizei Bundespolizei, ist die Sprache von ca. 20.000 Dokumenten (u. a. Niederlassungserlaubnis, Aufenthaltserlaubnis, Blanko-Reisepass, Kinderreisepass) die abhanden gekommen sein sollen.
Die damaligen Einbrecher oder diejenigen, an die die Siegel und Dokumente weiterverkauft wurden, machen nun ein Geschäft daraus, gefälschte Dokumente an abzuschiebende Ausländer zu verkaufen.
Dabei werden die gefälschten Dokumente „gewaschen“ also nochmals getauscht, indem man sich neue Dokumente ausstellen lässt.
Die Ermittler in dem Schreiben der Bundespolizei sprechen von einem „fortlaufenden unentdeckten Nutzen dieser fälschlich ausgestellten Aufenthaltstitel“. Dabei wird die fehlende bzw. unzureichende Vernetzung der Behörden untereinander durch die Gauner gnadenlos ausgenutzt.
Daher kommt es wohl zu der Feststellung in dem Bundespolizei-Schreiben, dass die gewaschenen Aufenthaltstitel erst und nur durch Unstimmigkeiten (…) und tief gehende Überprüfungen erkannt werden würden. Die Täter und Hintermänner dieses illegalen Geschäftes sind bis jetzt nicht ermittelt worden. (er)
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