Nach Brandanschlag: Furcht vor Zunahme der Fremdenfeindlichkeit
Nach dem Brandanschlag auf das geplante Flüchtlingsheim in Tröglitz wächst die Furcht vor einem weiteren bundesweiten Anwachsen der Fremdenfeindlichkeit. „Ich habe Sorge, dass die Stimmung in Deutschland wie Anfang der 1990er-Jahre kippen könnte“, sagte die SPD-Fraktionsvizevorsitzende Eva Högl der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). Der Bund dürfe die Städte und Gemeinden mit dem Problem Fremdenhass nicht allein lassen.
Sie sollten deutlich früher und sehr konkret über die einzelnen Flüchtlinge informiert werden, die zu ihnen kommen. Das sorge für Akzeptanz in der Bevölkerung und vermeide Ängste, erläuterte Högl. Auch Forsa-Chef Manfred Güllner hält einen neuerlichen Stimmungswechsel für möglich: „Das hängt vor allem davon ab, wie die politische Elite mit den Vorgängen umgeht“, sagte der Meinungsforscher der Zeitung. Es gebe ein latentes Potenzial an Fremdenfeindlichkeit, das je nach Definition zwischen zehn und maximal 15 Prozent der Bevölkerung umfasse. „Was aus Gruppen wird, entscheidet sich dadurch, wie man mit ihnen umgeht – ob man sie also ächtet oder salonfähig macht“, erklärte Güllner.
(dts Nachrichtenagentur)
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