Moschee-Bau in Erfurt: AfD sieht Grundsteinlegung als „Paradebeispiel für Ignoranz und Demokratieverachtung“
„Für mich gehört eine Moschee zu unserer Gesellschaft, ebenso wie eine Kirche oder eine Synagoge. Darum bin ich gerne heute bei der Grundsteinlegung der Marbacher Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat Deutschland“, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow bei der Zeremonie zur Grundsteinlegung von Thüringens erstem Moschee-Neubau – in Erfurt-Marbach – letzte Woche.
„Für mich gehört eine Moschee zu unserer Gesellschaft, ebenso wie eine
Kirche oder eine Synagoge. Darum bin ich gerne heute bei der
Grundsteinlegung der Marbacher Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat
Deutschland.“, so MP @bodoramelow bei der Zeremonie zur
Grundsteinlegung. pic.twitter.com/2PgUhuRi4q— Staatskanzlei Erfurt (@thueringende) 13. November 2018
Laut „MDR“ wurde der Festakt durch Proteste von Befürwortern und Gegnern des Moscheen-Neubaus begleitet und ein großes Aufgebot von Polizeikräften war vor Ort.
Eingeleitet wurde die Zeremonie mit einem Koran-Vers. Anschließend machte der Bundesvorsitzende der Ahmadiyya-Gemeinde, Uwe Wagishauser, deutlich, dass die Moschee kein Symbol der Provokation oder der Landnahme sei, sondern ein Ort, wo die 70 Erfurter Ahmadiyya-Gemeinde „zum Herrn“ beten könnten, berichtet der MDR.
Vorsitzender der muslimischen Gemeinde „will die Herzen der Menschen erreichen“
Unterdessen rief Wagishauser die Moscheen-Kritiker zum Dialog auf. Er erklärte, dass während sich einige Islam-Skeptiker „zum Kampf der Kulturen“ rüsten würden, wolle seine Gemeinde „die Herzen der Menschen“ erreichen und „die Botschaft der Liebe verkünden“.
Die 600.000 Euro Baukosten will die Gemeinde durch Spenden in ganz Deutschland aufgebracht haben. Widerstand und Proteste gegen das umstrittene Projekt gab es bereits von Anfang an – unter anderem von der AfD.
Die religionspolitische Sprecherin Corinna Herold (AfD) sieht die Grundsteinlegung als „Paradebeispiel für Ignoranz und Demokratieverachtung“. Bürgerproteste und das Verlangen nach Bürgerbegehren seien weggewischt und ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Weimar nicht terminiert worden, beklagt Herold laut MDR.
Ministerpräsident bedauert positive Gerichtsentscheidung zu Protesten bei der Grundsteinlegung
Unterdessen bedauert Ministerpräsident Ramelow die Entscheidung des Verwaltungsgerichts, Moscheen-Gegner auf einer Rasenfläche unmittelbar vor dem Baugelände demonstrieren zu lassen. Er sei „beschämt“ über die zum Teil „extremen Proteste“ gegen die Moschee.
So hätten Unbekannte im Mai vergangenen Jahres in der Nähe des Baugrunds Schweinekadaver auf Pflöcke gespießt. Auch die Anfeindungen gegen den Sprecher der Thüringer Ahmadiyya-Gemeinde, Suleman Malik, hätten ihn betroffen gemacht, betont der Linken-Politiker.
Die Thüringer AfD will weiter gegen den Bau vorgehen auch nach der Grundsteinlegung. „Nach wie vor nutzen wir auch juristische Mittel, um das Vorgehen zu behindern und vielleicht auch zu verhindern“, sagte der Landessprecher der Partei, Stefan Möller, zur „Jungen Freiheit“. (er)
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