Mittlerweile arbeiten 1,1 Millionen Senioren im Minijob um ihre Rente aufzubessern

Immer mehr Senioren in Deutschland sind auf einen Minijob angewiesen, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Dezember 2017 gab es knapp 1,1 Millionen Minijobber ab 65 Jahren.
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Eine Mitarbeiterin der Deutschen Post sortiert Großbriefe im Briefzentrum in Leipzig (Archivbild).Foto: Jan Woitas/dpa
Epoch Times26. Juli 2018

Immer mehr Senioren in Deutschland sind offenbar auf einen Minijob angewiesen, um auch im Rentenalter ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Im Dezember 2017 gab es knapp 1,1 Millionen Minijobber ab 65 Jahren, wie die Linken-Abgeordnete Sabine Zimmermann am Donnerstag unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte. Ende 2003 waren es erst rund 587.000.

Die Altersgruppe ab 65 stelle mittlerweile den größten Anteil an den geringfügig Beschäftigten, teilte Zimmermann mit. Im Dezember 2003 hatten demnach mit fast 688.000 noch die 35 bis 40-Jährigen die größte Gruppe bei den Minijobbern gebildet.

„Der weitaus überwiegende Teil der älteren Menschen dürfte nicht zum Spaß und Zeitvertreib weiter arbeiten, sondern aus finanzieller Not“, sagte die Arbeitsmarktexpertin der Linken.

Die gesetzliche Rente müsse wieder existenzsichernd werden

Der Sozialverband VdK zeigte sich besorgt über die Entwicklung. „Besonders kritisch wird es, wenn diese Personen von dem Einkommen aus ihrem Minijob abhängig sind, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten“, erklärte VdK-Präsidentin Verena Bentele. „Wenn sie dann mit zunehmendem Alter erkranken oder gepflegt werden müssen, geraten sie in erhebliche finanzielle Not.“

Anstatt ihren Ruhestand zu genießen, arbeiteten ältere Menschen zunehmend über die gesetzliche Altersgrenze hinaus, um der Armut zu entfliehen, beklagte auch Zimmermann. „Dieser Entwicklung muss Einhalt geboten werden.“ Die gesetzliche Rente müsse wieder existenzsichernd werden.

Die Linken-Abgeordnete fordert, das Rentenniveau wieder auf mindestens 53 Prozent des Durchschnittseinkommens anzuheben. Zudem sollten nach Zimmermanns Vorstellung die Kürzungsfaktoren und die Rente ab 67 abgeschafft werden. Nach dem Willen der großen Koalition soll das Rentenniveau bis 2025 auf dem derzeitigen Wert von 48 Prozent stabilisiert werden.

Um einen Mindeststandard in der gesetzlichen Rente zu garantieren, fordert die Linke eine solidarische Mindestrente in Höhe von 1050 Euro. Der gesetzliche Mindestlohn von derzeit 8,84 Euro soll nach dem Willen der Partei auf zwölf Euro erhöht werden. (afp)



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