NEWSTICKER Grüne: Mit über 90 Prozent wiedergewählt – Habeck setzt auf grünen Realismus

Die Grünen-Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck sind mit Spitzenergebnissen in ihrem Amt bestätigt worden. Baerbock erhielt auf dem Parteitag am Samstag in Bielefeld 97,1 Prozent, das ist das bislang beste Ergebnis bei einer Grünen-Vorsitzendenwahl.
Titelbild
Annalena Baerbock and Robert Habeck.Foto: BERND VON JUTRCZENKA/AFP/Getty Images
Epoch Times16. November 2019

Der wiedergewählte grüne Parteivorsitzende Robert Habeck hat seine Partei beim Parteitag in Bielefeld zu Realismus bei der Bewältigung der großen Zukunftsaufgaben aufgefordert. In der Politik gehe es darum, so viel zu fordern, wie umsetzbar sei, „an die Grenze zu gehen, aber nicht darüber hinaus“, sagte Habeck dem Fernsehsender Phoenix am Samstag.

„Es gilt, das Mögliche zu tun, das Notwendige möglich zu machen, aber nicht mit dem Hintern einzureißen, was wir gerade mit den Händen aufbauen, also uns nicht mit völlig utopischen Vorstellungen außerhalb der Debatte stellen.“

Radikale Pläne und Vorschläge brächten gar nichts, wenn man damit die Wirklichkeit nicht verändern könne, denn „wir müssen damit rechnen, dass wir in die Verantwortung kommen, das auch alles umzusetzen“, so Habeck und warnte vor über bestimmte Grenzen hinausgehende Forderungen.

Realismus bedeute allerdings nicht, wenig zu tun und abzuwarten. „Wir wollen uns was zutrauen, aber eben nicht spinnert sein.“ Gerade bei den erneuerbaren Energien müsse man sich ambitionierte Ziele setzen, alles aber unter einen „Realismus-Vorbehalt“ stellen.

Habeck glaubte, dass die übrigen politischen Parteien mit harten Attacken auf die Vorschläge der Grünen reagieren würden. Man werde versuchen, nicht mit gleicher Münze zurückzuzahlen, „jedenfalls dann nicht, wenn sie unsachlich, polemisch oder mit Lügen arbeiten“. Stattdessen wolle man mit einer optimistischen und den Menschen zugewandten Politik antworten.

90 Prozent der Stimmen für Habeck

Annalena Baerbock und Robert Habeck sind als Grünen-Vorsitzende wiedergewählt. Auf dem Bundesparteitag der Grünen in Bielefeld wurde Baerbock am Samstag mit 97,1 Prozent Zustimmung im Amt bestätigt. Für Habeck stimmten 90,4 Prozent der Delegierten.

Zuvor hatte Baerbock für mehr Gleichberechtigung und mehr Frauenrechte plädiert. „Der Kampf für Gleichberechtigung ist nie zu Ende. Nein, wir erleben ihn in ganz neuen Strukturen. Wir erleben ihn als Frauen tagtäglich ganz unterschiedlich. Wenn Mann die Argumente ausgehen, wird Frau reduziert aufs Geschlecht. Egal ob in Behörden, ob in Talkshows, in Unternehmen, auf Twitter“, sagte Baerbock.

Gerade da, wo keine „offiziellen Runden“ seien und es „keine Statuten“ gebe, komme eine „neue Angriffslinie“ dazu: „Plötzlich wird die Schnelligkeit des Sprechens oder die Höhe der Stimme oder die Zickigkeit zum Gradmesser von Kompetenz erklärt“, so die Grünen-Politikerin weiter.

Es gehe hier nicht nur um Frauen, sondern es gebe auch „andere Menschen die nicht in das normale Raster passen. Und vor die stellen wir uns als Grüne immer. Das war immer unsere Aufgabe und es wird immer unsere Aufgabe bleiben“, sagte Baerbock.

Habeck sprach sich dafür aus, das Spektrum der Arbeit im Zuge der Digitalisierung zu vergrößern. Er denke dabei an all die „Arbeiten, die Mensch-zu-Mensch-Beziehungen ausmachen. Wir leben nun mal in einer Welt, wo Arbeiten von Mensch zu Maschine in der Regel besser bezahlt sind als von Mensch-zu-Mensch-Beziehungen“, so der Grünen-Chef.

Es sei unnötig zu erwähnen, „dass die Mensch-Maschinen-Arbeiten vor allem von Männern gemacht werden, während die Mensch-zu-Mensch-Beziehungen häufig von Frauen gemacht werden. Vielleicht nutzen wir die Digitalisierung und Robotisierung, um genau das Verhältnis mal wieder umzudrehen“, sagte Habeck. (dts)

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