Mist, Baumstämme, Autoreifen: Landwirte besetzten Autobahn bei Braunschweig

Bei Braunschweig in Niedersachsen besetzten Landwirte die Autobahn 2. Manche kippten „diverse Treckerladungen“ ab. Mittlerweile ist die Autobahn wieder frei.
Titelbild
Ein Traktor, der sich am 18. Dezember 2023 seinen Weg durch einen heißen Misthaufen bahnte. Dieser wurde in Berlin auf einer Hauptstraße abgeladen.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP über Getty Images
Epoch Times2. Februar 2024

Protestierende Bauern hatten am Freitag bei Braunschweig in Niedersachsen die Autobahn 2 besetzt. Wie die Polizei mitteilte, war die Fahrbahn in Richtung Hannover am Morgen zeitweise blockiert und musste für den Verkehr gesperrt werden.

Nach Angaben der Polizei waren etwa 60 Demonstranten mit 40 Traktoren und anderen Fahrzeugen an der unangemeldeten Aktion auf der A2 beteiligt. Die Beamten sprachen von einer ihnen bislang unbekannten „neuen Art des Protests“.

Mist, Baumstämme, Autoreifen

Die Landwirte kippten laut Polizei am Freitagmorgen gegen 5:30 Uhr außer Baumstämmen sowie größeren Mistmengen auch Autoreifen auf die Autobahn, die daraufhin in Richtung Hannover gesperrt werden musste.

Nach dreieinhalb Stunden verließen die Bauern, deren Verhalten von den Beamten als „unkooperativ“ beschrieben wurde, die Blockade zwar. Sie ließen die abgeladenen Gegenstände zurück.

Nach Angaben der niedersächsischen Verkehrsmanagementzentrale wurden in dem Bereich „diverse Treckerladungen“ auf die Autobahn gekippt, die Rede war unter anderem Reifen- und Holzteilen auf der Fahrbahn. Es entstand nach ihren Angaben ein Rückstau von zeitweise bis zu sieben Kilometern Länge.

Wie die Polizei mitteilte, blieb die Autobahn daher „aufgrund notwendiger Reinigungsarbeiten“ zunächst weiter gesperrt. Der Verkehr wurde auf eine Umleitungsstrecke abgeleitet. Erst gegen Mittag war die Fahrbahn nach rund acht Stunden wieder geräumt und frei. Die Einsatzkräfte hätten Identitäten von Protestierenden festgestellt und Ermittlungen eingeleitet, hieß es zudem.

Polizei kritisiert Aktion

Die Polizei kritisierte die Aktion scharf. „Mit der Blockade der A2 wurde eine deutliche Grenze überschritten“, erklärte der Leiter der Abteilung Einsatz der Polizeiinspektion Braunschweig, Jörn Paulsen.

Es handle sich um Straftaten, die andere Menschen gefährdeten. Die Polizei verwies auf die Gefahr lebensgefährlicher Unfälle in Folge der Blockade der Autobahn.

Bremerhaven und Hamburg

In Bremerhaven blockierten Bauern mit Traktoren am Freitag erneut Zufahrten zum Gelände der dortigen Seehäfen. Nach Polizeiangaben befolgten sie aber Auflagen und öffneten die Sperren regelmäßig für den Verkehr, so dass sich die Behinderungen zunächst in Grenzen hielten.

Der Hafen von Bremerhaven ist nach Hamburg der zweitwichtigste deutsche Umschlagplatz im Seehandel.

Am Dienstag und Mittwoch hatte bereits eine fast 24-stündige Blockade von Landwirten auf wichtigen Zufahrtsstraßen zum Hamburger Hafen für Diskussionen gesorgt. Eine der nicht genehmigten Aktionen, an der sich rund 500 Bauern mit 75 Traktoren beteiligten, hatte aufgrund der Rückstaus auch den Verkehr auf der Autobahn 7 am Elbtunnel und im gesamten Stadtgebiet erheblich behindert.

In Deutschland und anderen europäischen Staaten protestieren Landwirte derzeit gegen die Politik von Regierungen und EU. Hierzulande entzündeten sich der Unmut an geplanten Subventionskürzungen angesichts der Haushaltskrise. (afp)



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