Mindestabstand gefallen: Windräder in NRW künftig näher an Wohngebieten

In fast allen Bundesländern gibt es Abstandsvorgaben für Windräder von wenigen Hundert bis zu 1.000 Metern. Der nordrhein-westfälische Landtag weicht nun davon ab.
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Windräder bei Mörsdorf, Nordrhein Westfalen.Foto: iStock
Epoch Times25. August 2023

Der nordrhein-westfälische Landtag hat mit breiter Mehrheit den pauschalen 1.000-Meter-Mindestabstand von Windenergieanlagen zu Wohnsiedlungen abgeschafft. Damit dürfen im Windräder künftig unter strengen Voraussetzungen näher an Wohnhäuser heranrücken.

Für den Gesetzentwurf der Regierungsfraktionen von CDU und Grünen votierten in namentlicher Abstimmung 148 von 170 Abgeordneten. Auch die SPD als größte Oppositionsfraktion schloss sich dem Gesetzentwurf an. FDP und AfD stimmten dagegen.

Neuer Schwung für Windkraft-Ausbau

NRW ist nach einer Übersicht des Bundesverbandes Windenergie e.V. (BWE) damit künftig neben dem Saarland und Sachsen-Anhalt eines der Bundesländer, die keine pauschalen Abstandsvorgaben mehr haben. In fast allen Ländern gibt es noch Abstandsvorgaben oder -empfehlungen von einigen Hundert bis zu 1.000 Metern.

Wegen strenger Vorschriften etwa zum Lärmschutz werden Windanlagen nach Einschätzung des Landesverbands Erneuerbare Energien aber auch in NRW künftig in der Regel mehrere Hundert Meter von Wohnbebauungen entfernt stehen.

Der Wegfall der 1.000-Meter-Abstandsregel soll dem Ausbau der Windkraft in NRW einen Schub geben. Bei der Erneuerung älterer Windanlagen wurde die Regel bereits gekippt.

Besonders in der CDU hatte es zunächst Bedenken gegen die Abschaffung des Mindestabstands gegeben. Der Ausbau der Windkraft soll in NRW künftig durch regionale Flächenvorgaben gesteuert werden.

Kritik kam von der oppositionellen FDP. Die Energiewende „klemmt nicht wegen der Abstandsvorgaben in Nordrhein-Westfalen“, sagte der energiepolitische Sprecher der Landtagsfraktion der Liberalen, Dietmar Brockes. Viele Windräder seien bereits mit den gültigen Schutzabständen bewilligt worden. „Die Energiewende stockt durch zu viel Verwaltung und langwierige Verfahren“. (dpa/red)



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