Millionen-Corona-Betrug im Hotspot Berlin – Ermittlungen auch gegen Sachbearbeiter
Nachdem aufgrund der Regierungsmaßnahmen in der Corona-Pandemie umfängliche „Überlebenshilfen“ notwendig wurden, öffnete dies auch die Tür für Betrüger. Wie die „Welt“ nun berichtet, werden aktuell noch höhere Schadenssummen festgestellt – trotz verschärfter Auflagen für die Auszahlungen.
Betrugs-Hotspot Berlin
Im Mittelpunkt des kriminellen Geschehens liegt offenbar die Bundeshauptstadt Berlin, wie aus Zahlen des Landeskriminalamtes hervorgeht. Derzeit ermittle die Berliner Strafverfolgungsbehörde in 2.800 Betrugsfällen mit einer Schadenssumme von knapp 30 Millionen Euro im Zusammenhang mit den ab März 2020 aufgelegten Corona-Soforthilfen. Weitere 13.000 unbearbeitete Fälle liegen derzeit noch auf dem Aktenstapel.
Aufgrund der zahlreichen Betrugsfälle wurden die Verfahren dahingehend angepasst, dass „prüfende Dritte“ eingeschaltet wurden, wie Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Anwälte. Daraufhin seien die Fallzahlen zwar deutlich zurückgegangen, wie berichtet wird, gleichzeitig stiegen aber die ermittelten Schadenssummen in der Hauptstadt.
Noch mehr Millionen
Auch bei den folgenden Hilfen, wie November-/Dezember- und Überbrückungshilfe III wurde betrogen. Dem Zeitungsbericht nach habe Jochen Sindberg, Leiter der Abteilung Wirtschaftskriminalität beim LKA Berlin, bekannt gegeben, dass die Schadenssummen bei den ermittelten 167 Betrugsfällen jeweils mindestens im sechsstelligen Bereich liegen, in Einzellfällen sogar im Millionenbereich. Der Schadensumfang insgesamt beträgt demnach jetzt schon 34 Millionen Euro.
Ermittlungen gegen Sachbearbeiter
Mittlerweile wird auch im Bereich derjenigen ermittelt, die für die Auszahlungen der Hilfen zuständig waren. Sindberg dazu: „Im Rahmen der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wird zurzeit geprüft, ob sich die für die Gestaltung der Antragsverfahren Verantwortlichen aufgrund der damit verbundenen Gelegenheiten zum Betrug der Haushaltsuntreue strafbar gemacht haben.“ (sm)
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