Milliardenverlust durch Impfstoffvernichtung: Deutschland entsorgt Millionen Dosen

Seit dem Jahr 2023 wurden in Deutschland fast 200 Millionen Impfdosen vernichtet, davon 64,1 Millionen im Jahr 2024. Die Kosten für Entsorgung und Lagerung betrugen 145 Millionen Euro. Die Regierung begründet die Vernichtung mit veralteten Impfstoffen, die nicht an neue Virusvarianten angepasst waren.
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Die Bundesregierung hat in den vergangenen beiden Jahren fast 200 Millionen Dosen Corona-Impfstoffe vernichten lassen.Foto: Thomas Kienzle/AFP via Getty Images
Von 25. Dezember 2024

Die Bundesregierung hat in diesem Jahr weitere 64,1 Millionen Impfdosen vernichtet. Damit summiert sich die Zahl der entsorgten Corona-Vakzine seit 2023 auf fast 200 Millionen. Das vermeldet der „Business Insider“ unter Berufung auf Auskünfte des Zentrums für Pandemie-Impf­stoffe und Therapeutika. Dabei handelt es sich um eine Unterorganisation des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI).

145 Millionen Euro Kosten für die Entsorgung

2023 wurden rund 132 Millionen Dosen vernichtet, lautete Anfang dieses Jahres die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag. Die Regierung begründete dies damit, dass die Corona-Impfstoffe verschiedener Hersteller nicht mehr an die aktuellen Virusvarianten angepasst waren.

Die Kosten für Entsorgung abgelaufener Corona-Vakzine und Therapeutika bezifferte eine Sprecherin des Zentrums für Pandemie-Impfstoffe gegenüber dem „Business Insider“ auf rund 145.000 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Lagerung und vor allem für den Kauf.

Deutschland hatte im Dezember 2020 also knapp 39 Millionen Impfdosen bei BioNTech zum Preis von rund 15,50 Euro pro Dosis bestellt (Epoch Times berichtete). Im Mai betrug der Preis 19,50 Euro. Neun Monate nach der Erstbestellung, als die Regierung weitere 168 Millionen Impfdosen orderte, kostete die Einzeldosis im Schnitt bereits rund 23,20 Euro. Das heißt, dass nach der Erhöhung von ursprünglich 15,50 Euro auf 19,50 Euro pro Dosis im Mai 2021 nur ein paar Monate später Pfizer noch einmal richtig zugegriffen hatte.

Ähnlich war auch die Preispolitik des teuersten mRNA-Anbieters Moderna. Die Bundesrepublik bestellte bei der US-Firma am 23. Dezember 2020 knapp 15 Millionen Impfdosen zum Preis von rund 19,50 Euro pro Dosis, dann wurden die Preise umgehend angezogen: Drei Monate später lagen die Kosten bei circa 29,70 Euro pro Dosis. Nicht nur Pfizer, sondern auch Moderna erhöhten den Preis um rund 50 Prozent.

Lauterbach bestellte im Sommer 15 Millionen neue Impfdosen

Der günstigste Anbieter im Pharma-Corona-Roulette war AstraZeneca mit nur 2,30 Euro pro Impfdosis. Die Firma hatte ihren Impfstoff gemeinsam mit der Universität Oxford entwickelt – wobei die Uni auf die Impfstoffabgabe zum Selbstkostenpreis gedrungen hatte. Der Bund bestellte bereits am 27. August 2020 mehr als 56 Millionen Dosen davon. Auch die Impfstoffe von Johnson&Johnson und Novavax waren günstiger. Ersterer kostet rund 7 Euro, bei Novavax werden für eine Dosis rund 18,20 Euro fällig.

Im Sommer dieses Jahres bestellte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erneut 15 Millionen Dosen Corona-Impfstoffe. „Wir werden wieder sehr viele Infektionen haben“, begründete er die Maßnahme.



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